Montag, 12. Mai 2014

Alles neu ab Ende Mai? Oder: Wenn ein Verbandsboss die Probleme nicht lösen kann

Am 31. Mai gibt es Neuwahlen im Italienischen Eissportverband. Hoffnungen sind damit verbunden, wieder einmal. Denn Neuwahlen sollten etwas Neues bringen. Sozusagen ein Aufbruch sein. Ein Aufbruch in ein Neues, Gelobtes Land.

Neuland oder doch noch einmal Bolognini?

Egal, wer auch immer der Neue Präsident sein wird. Oder ob sich Giancarlo Bolognini noch einmal behaupten kann. Neuerungen kommen nicht von oben. Neuerungen beginnen bei der Basis. Nicht ein Präsident ist der Verband. Sondern seine Mitglieder. Wenn sich die Mitglieder nicht gegen einen Präsidenten durchsetzen können, dann ist das nicht die Schuld eines Präsidenten. Sondern die Schuld der Mitglieder, die keine einheitliche Sprache sprechen.

Fakt ist: Eishockey ist im Verband eine Randerscheinung. Selbst verschuldet.

Natürlich sind die Wahlen im Eissportverband eine Wichtige Sache für das Eishockey, das anders als in andern Ländern, noch kein eigener Verband ist. Weil das italienische Eishockey sich noch nicht so einig ist, dass man sich gegen Eisstockschützen, Eisschnellläufer oder Eiskunstläufer durchsetzen könnte. Obwohl Eishockey wahrscheinlich der Teil der Bewegung ist, der am meisten Außenwirkung hat.
Was aber soll ein Wechsel an der Verbandsspitze bringen, wenn man sich innerhalb der Bewegung nicht einig ist? Wären sich die italienischen Vereine zumindest in den Grundzügen ihrer Bewegung einig sein, der Verband könnte gar nicht anders, als ihnen jeden Freibrief zu unterschreiben.
Solange aber Bozen im Ausland spielt (mit dem Placet des Verbandes), so lange einige Vereine für eine Ausländer Reduzierung sind (die vom Verband genehmigt werden muss) sich aber andere Vereine gegen eine Reduzierung wehren (und rechtlich höchstwahrscheinlich im Recht sind), so lange wird sich im Verband der durchsetzen, der am lautesten schreit.
Es sind wahrlich italienische Verhältnisse, auch im italienischen Eishockey. Wo morgen nicht gilt, was heute ausgemacht worden ist.
Wo eine Dreijahres Vision einer Lega grandios gescheitert ist. Nicht, weil der Verband sich gegen die Abmachungen des Interessenverbundes gestellt hätte. Sondern weil sich die eigenen Mitglieder nicht einig waren, wohin die Reise führen soll.

Kein Plan, keine Einschreibung, kein Ziel

Ist das alles wieder nur eine Schlechtmacherei eines Bloggers?
Heute (Stand: 12. Mai) hat sich noch kein Verein für die kommende Erstligasaison eingeschrieben.
Wie sollen Vereine vernünftig planen, wenn sie - ob mit oder ohne Verband - miteinander noch nicht einmal so weit sind, dass zumindest ein Grobkonzept steht?
Wie will eine Bewegung wachsen, wenn sie kein gemeinsames Wachstumsziel hat?
Wieso verstehen es die Macher nicht, dass sie nur dann weiterkommen, wenn sie sich endlich gegenseitig weiterhelfen?
Und wann begreift die Bewegung endlich, dass man zwar auf dem Eis Gegner sein muss, aber in der Marktbearbeitung Schulter an Schulter arbeiten muss?

Die Prognose: Die Neuwahlen bringen keine Lösung

Es wird keinen Neubeginn geben. Auch nicht nach dem 31. Mai. Denn auch ein neuer Eissportverbands Präsident wird die Probleme nicht lösen können. Weil zu viele Einzelinteressen gegeneinander konkurrieren. Und solange dieser Missstand nicht beseitigt ist, so lange ist es irrelevant, wer Kopf des Verbandes ist.
Es sei denn, man sucht einen Verantwortlichen für das Scheitern.

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