Dienstag, 29. April 2014

Zukunft durch Geschlossenheit oder Gemeinschaft vor Einzelinteressen

Die Bilanz des Südtiroler Eishockeys kann sich sehen lassen. Sie ist beeindruckend. Die Erfolge kommen nicht von ungefähr. Da steckt viel Arbeit dahinter. Und Einsatz.
Was mit den Erfolgen kommt, das ist Euphorie. Viel Euphorie. Die letzten Wochen war Eishockey Gesprächsthema. Und das nicht nur in Eishockeykreisen. Sondern quer durch die Gesellschaft.

Eine interessierte Grundstimmung für die Bewegung. So könnte man es beschreiben. So sollte man es lesen. Vor allem aber sollte der Schwung genutzt werden. Um Nägel mit Köpfen zu machen. Und von Grund auf ein solides Konstrukt zu erstellen. Und es sollte zu allererst um die Sache gehen. Nicht um Vereine. Nicht um den eigenen Nutzen. Sondern um den Gesamtschwung, der da ist.

Die letzte Chance

Ob es gelingt? 
In der Vergangenheit ist es nie gelungen. Weil immer Einzelinteressen mehr gewogen haben, als Gemeinschaftsinteressen. Wodurch Chancen vertan worden sind. 
Vielleicht sind die Erfolge 2014 ja die letzte Chance, die das Südtiroler Eishockey hat um in die Zukunft zu gehen. In eine gemeinsame Zukunft - trotz unterschiedlicher Ligenzugehörigkeiten. Alte Meinungsverschiedenheiten und Rivalitäten müssen begraben werden. Es muss ein Schlussstrich gezogen werden. Eine neue Seilschaft muss gebildet werden. Nicht eine die ausschließt, sondern die dafür sorgt, dass zuerst der Hügel bestiegen werden kann. Und dann, wer weiß, in Zukunft irgendwann einmal, ein hoher Gipfel.

Ehrenwort vor Regelwerk

Es wird Kompromisse geben müssen. Kompromisse, die von einer Mehrheit getragen - und von dieser durchgezogen werden. Kompromisse, die Sinn machen. Handschlagqualität ist gefragt. Ohne Wenn und Aber. 

Und es muss eine Formel gefunden werden, die den Sport neun Monate lang attraktiv wird. Denn eine Regular Season, wo doch alle in die Playoffs aufsteigen ist kontraproduktiv. Für die gesamte Bewegung. 

Eine Playoff Formel, in der Ritten gegen Pustertal verlieren kann um dann doch Meister gegen Pustertal zu werden ist schwer zu vermitteln - und schadet der Bewegung mehr, als dass sie nützt. 

 Mut Nein zu sagen

Die Bewegung braucht Mut - auch Neues zu probieren - doch vor allem auch Mut, "Nein" zu sagen, wenn Einzelinteressen über den Gemeinschaftsinteressen stehen.

Ich wünsche dem Südtiroler Eishockey, dass es diese Chance nützt. Es ist keine Frage der Verbandsneuwahlen. Sondern eine Frage, wie geschlossen die Südtiroler Vereine auftreten, um gemeinsam in die Zukunft zu gehen...