Donnerstag, 17. Januar 2013

Roulettespiel Mathematik...

 Kennen Sie russisches Roulette? Das ist ein Spiel, bei dem man, wenn man gewinnt, reich werden kann. Wenn man aber verliert, verliert man sein Leben. Die Wahrscheinlichkeit zwischen dem einen oder anderen ist mathematisch errechenbar und ändert sich, je nach Magazingröße der verwendeten Waffe. 
Was das mit Eishockey zu tun hat? Wenig! Aber: Die Südtiroler Vereine spielen in dieser Saison ein Spiel, das ich noch nicht durchschaut habe. Und dessen Erfolgsgarantie irgendwie an die Wahrscheinlichkeitsrechung im russischen Roulette erinnert.

Also, schön langsam wird es peinlich:
Die einen möchten einen loswerden, trauen sich aber nicht.
Die anderen präsentieren einen, der ins Finale kommen möchte, doch der bleibt nicht.
Und die dritten wissen nicht, von wem sie sich trennen sollten, damit der andere zurück kommen kann.
Langsam aber sicher frage ich mich wirklich: Ist die Serie A1 ein Kasperltheater oder eine Eishockeyliga, die für sich beansprucht, seriös zu arbeiten?
Ok, fakt ist, dass der Transfermarkt noch gute zwei Wochen geöffnet ist. Fakt ist aber auch, dass die Meisterschaft theoretisch auf ihre wichtigste Phase zusteuert. Und es macht den Anschein, als ob Ratlosigkeit und Improvvisation Trumpf wäre.

Frage: War Tomas Duba nicht als Keeper geholt worden, der Bozen zur Titelverteidigung verhelfen soll? Ok, er war kein Zaba. Aber auch kein Krizan. Und durchaus eine wertvolle Entlastung für Günther Hell.

Frage: War Kavanagh nicht als der große Neuzugang präsentiert worden, der das gelobte Volk aus der endlosen Wüste führen soll? Aber dann kam ein Guitè, der ihm assistieren sollte. Und zwei Propheten sind einer zuviel. Und nun weiß man nicht mehr, wie es weitergehen soll.

Frage: War nicht Delmore gekommen, um seiner Abwehr mehr Stabilität zu geben? Um in der entscheidenden Phase einen sogenannten Turnover für eventuelle Verletzungen zu haben? Dabei wurde der Öffentlichkeit verschwiegen, dass man für diese Entlastung den verletzten Ramsay "enttesserieren" musste. Hatte man sich nicht im Vorfeld zusammenrechnen können, dass bei einer "Retesserierung" aus rein logischen Gründen eine Entlassung kommen muss? Und wer soll nun gehen? Die Verteidigungsentlastung oder jemand aus dem sowieso unterbesetzten Sturm?

Schön langsam beginne ich zu zweifeln: An langfristigen Erfolgskonzepten, an der Architektur des Erfolges. Tabellenplätze hin oder her. Irgendwie ist diese Roulettemathematik für mich zu hoch.

3 Kommentare:

  1. Christian Wolfsgruber18. Januar 2013 um 14:20

    Kannst du mir diese Sache mit Ramsay und Delmore ein wenig genauer erklären?

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    1. Das Prinzip ist relativ einfach: Jeder Verein darf 6 Nicht Eu Bürger in seine Dienste stellen. Mehr dürfen es nicht sein. Mit Delmore wurde ein siebter Nicht Eu Bürger geholt und er ist damit überzählig, aber kein Turn Over Spieler.
      Turnoverspieler sind zwar prinzipiell möglich, aber nur, wenn sie EU Bürger sind (was nicht heißt, dass kein US Amerikaner auf der Tribüne sitzen darf):
      Das Reglement sieht vor, dass nur sechs Nicht EU Bürger im Kader (nicht: Spielerborgen!!!) stehen dürfen.
      Alles klar?

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