Die Frage ist, wie viel Pech man haben kann.
Als Sportler einerseits. Als Verein aber
andrerseits.
Wenn man sich vor zwei Tagen vielleicht noch
über die Kommunikationspolitik bei Ritten Sport wunderte, so bleibt heute nur noch
ungläubiges Kopfschütteln übrig. Würde ein Autor die Rittner Geschichte erzählen,
so würde sein Buch als unrealistisch bezeichnet in Regalen verstauben, mit Gewissheit
ein Ladenhüter bleiben. Nun wird die Zeit knapp. Weil Ritten eigentlich noch
einmal tätig werden muss. Will man die gemachten Aktionen bis heute nicht durch
Untätigkeit Ad Absurdum führen.
Denn in diese Mannschaft wurde richtig Kohle
investiert. Wahrscheinlich so viel Geld, wie noch in keine Rittner Mannschaft
gesteckt worden ist. Da helfen keine Ausflüchte. Und auch, wenn man gerne tief
stapelt: Für diese gemachten Anstrengungen kann es nur ein Ziel geben: Den
ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte.
Auch, wenn der Meisterschafts- und vor allem
Verletzungsverlauf nicht gerade für Ritten spricht. Wobei man bislang immer
eine Ausrede und einen Hoffnungsschimmer gleichzeitig hatte: Den zeitlich
begrenzten Ausfall von Ryan Ramsay. Dessen zeitliches Limit sich nun noch
einmal deutlich verlängern dürfte.
Ich möchte nicht in der Haut der
Entscheidungsträger stecken. Am Freitag die Verlautbarung über die
vereinseigene Webseite, dass Andy Delmore zwar entlassen werden muss, weil
überzähliger Transfercardspieler, aber dass er ganz sicher nicht zu einem
Ligakonkurrenten wechseln darf.
Am Samstag die Mitteilung auf der Homepage
des HC Bozen, dass Andy Delmore bereits am Sonntag als Teil der Mannschaft in
Bozen trainieren wird.
Am späten Samstag abend die Hiobsbotschaft
aus Torre Pellice, dass sich Ryan Ramsay bei seinem Comebackspiel einen Finger
gebrochen hat. Am Sonntag die Gerüchte, dass sein neuerlicher Ausfall vier
Wochen dauern könnte.
Das Dilemma: Delmore ist weck, Ramsay wieder
out, der Transfermarkt nur mehr bis Donnerstag offen.
Wäre da nicht die Mitteilung auf der Rittner
Homepage, dass man sicher aus finanziellen Gründen keinen Neuankauf mehr
tätigen wird, man würde meinen, am Ritten müssten praktisch alle Telefonleitung
ständig besetzt sein, auf der Suche nach irgendeiner Ergänzung im Kader. So
muss es Spekulation bleiben, ob Ritten Sport der Verein ist, der schon über
Twitter verzweifelt nach einem Stürmer sucht, der einen EU Pass hat.
Gewiss, die Kommunikation nach außen ist,
vor allem, wenn sie innerhalb von Stunden als Lüge enttarnt wird, irreführend. Gewiss
ist es kein Leichtes, Kommunikation zu betreiben. Vor allem, wenn sich die
Umstände so schnell überschlagen und Handlungen notwendig werden.
Aber: Besser, als sich selbst, die Presse
und die Fans zu belügen wäre es dann doch, nach einem alten Grundsatz nicht zu
handeln: Denn Reden ist Silber, schweigen ist – Sie wissen schon…
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