Gestern ist es mir so richtig bewusst geworden. Dass es richtig war, sich für einen Sportblog zu entscheiden. Denn das, was sich in der Politik abspielt, das ist einfach nur mehr peinlich.
Ich bin richtig dankbar für die kleinen Baustellen im Eishockey. Denn die sind wirklich nur Puppentheater. Wo zwar darüber diskutiert, vielleicht auch polemisiert werden kann. Aber wo das Leben nicht nachhaltig beeinflusst wird. Weil es eben nur um Sport geht. Um Emotionen. Weil im Sport die Gewinner immer noch am Spielfeld festgestellt werden. Und nicht in Schlammschlachten, Falschaussagen, beleidigten Leberwürsten.
Als ich gestern abend schlafen gegangen bin, da war ich dankbar für die Transfercard- und Visageschichte, für die Spekulationen und verschiedenen Namen, die kommen sollen, gehen sollen, doch nicht kommen, vielleicht doch bleiben dürfen. Denn diese Welt ist überschaubar. Auch, wenn sie nicht immer ganz verständlich ist.
Doch was unsere politischen Vertreter da leisten, da muss ich mich schon fragen, ob die meinen, dass wir alle total bescheuert sind. Der Landtagswahlkampf in Südtirol hat in dem Moment begonnen, da sich Herr Monti entschieden hat, vom Techniker zum Politiker zu werden.
Die blauen Populisten gehen soweit, dass sie die Südtiroler Vertretung in Rom aufs Spiel setzen, um sich in eine bessere Startposition für den Herbst zu bringen. Das ist schon bedenklich. Noch bedenklicher wäre, wenn die Schreier ohne Konzept auch noch tatsächlich damit durchkommen würden.
Und die Ritter des Edelweisses? Die haben eine neue Freizeitbeschäftigung für sich entdeckt: Die Selbstzerstörung. Wollen den Südtirolern einbläuen, dass nur Einigkeit Südtirol weiterbringen kann, und dann zerfetzen sie sich im Stile von Heckenschützen bei jeder sich bietenden Gelegenheit selbst. Gestern gesehen, als es darum ging, Landesrat Berger zu ersetzen. Der Laie möchte meinen, so eine Wahl sei eine Formsache. Aber nein: Die SVP Fraktion hat bewiesen, dass sie aus Einzelkämpfern besteht, wo sich jeder einzelne die besten Ausgangschancen für den Herbst erarbeiten möchte.
Nicht, um das Land weiter erblühen zu lassen.
Nein, um sich selbst in den Landtag zu bringen.
Und der "arme" Schuler? Der spielt das gleiche Spiel und nimmt die Steilvorlage dankend an. Stellt sich selbst als Opfer an den Beleidigtenpranger um im Herbst als Held dazustehen, der auch bereit ist, gegen den Strom zu schwimmen.
Diese Taktiken sind ja alle umsichtig gewählt. Sind aber halt ein bisschen sehr durchsichtig.
Also ich muss sagen: Ich habe die Schnauze voll, von diesem Theater im Rat, der das Land führen soll.
Und ich bin dankbar für das Kasperletheater im Eishockey. Und plädiere dafür, den Transfermarkt noch mindestens bis zur Parlamentswahl offen zu halten. Damit ich mich mit den Gurens, Kuzniks und Delmores ablenken kann von denen, die es wirklich in der Hand haben, das Leben in diesem Land zu verbessern. Denen aber die persönliche Zukunft wichtiger ist, als das Wohlergehen des Landes...
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