Freitag, 12. Juli 2013

Der Rosenkrieg oder vom Briefabschreiben

Ein Rosenkrieg ist das hässliche Ende einer einstmals romantischen Gemeinsamkeit. 
Wer an der Liebe des Partners zweifelte, dem wird während des Rosenkrieges schmerzhaft bewusst, wie sehr er geliebt worden ist. 
Denn der Trennungsschmerz manifestiert sich in abgrundtiefem Hass. 
Ein Selbstschutzmechanismus tritt in Kraft. 

Gestritten wird bei einem Rosenkrieg um Materielles: 

Um ein Hochzeitsgeschenk, eine wertlose Vase oder einen im gemeinsamen Urlaub gekauften total verkitschten Bettvorleger. 
Was sich im italienischen Eishockey abspielt, das ist ein Rosenkrieg. Weil ein langjähriger Partner entschieden hat, den ewigen Bund zu verlassen. Es ist, wie es bei jedem Rosenkrieg ist: Keine der beiden Seiten sieht die eigene Schuld ein. 
Und dabei sind doch beide Seiten gleich Schuld am Ende der gemeinsamen Zeit. 
Und auch beim Eishockey ist es so, wie im Liebesleben: 
Man spricht nicht mehr miteinander. Was das Schlimmste an der ganzen Sache ist. Denn in einem persönlichen Gespräch würden sich vielleicht die Missverständnisse auflösen. 

Doch jetzt wird geschrieben: 

 Bozen hat die Scheidung schriftlich eingereicht. 
Die Vereine reagieren beleidigt. Und ebenfalls schriftlich. 
Was dabei ein bisschen komisch ist: Jeder Verein hat einen Brief geschrieben. 
Doch der Inhalt des Briefes ist bei jedem Verein der gleiche. Wer den Brief an den HCB aufgesetzt hat, ist ja auch wurscht. Befremdlich aber ist, wenn die deutschsprachigen Südtiroler Präsidenten einen italienischen Schrieb an einen deutschsprachigen Ex-Kollegen schreiben. Es ist so, als würde man auf die Mitteilung der Ehescheidung mit einer Vorlage aus dem Internet antworten. Eine persönliche Note hätte vielleicht zumindest für ein Nachdenken des Angesprochenen gesorgt. So wird dieses Schreiben wohl nur für ein müdes Kopfschütteln sorgen. Und dafür, dass der Rosenkrieg offen bleibt. Wem das etwas bringen soll, das bleibt offen.

Ach Ja: 

Und die Ab-Schreiber der Briefe sollten ruhig dazu stehen, dass sie geschrieben haben. Und nicht versuchen, vom Umstand abzulenken, dass sie sich über das offensichtliche Beleidigt sein ein ganz klein bisschen lächerlich gemacht haben... 



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