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Dienstag, 1. Oktober 2013

Nachtrag zum Derby: Keine Frage der Entscheidung. Denn Entscheidungen müssen getroffen werden.

Noch einmal muss ich mich auf Samstag beziehen. Auf das Derby zwischen Ritten und Pustertal. Nicht, weil ich meine, es sei noch nicht alles gesagt. Und auch nicht, weil ich mich darüber ärgere, dass zwei Tore nicht gegeben worden sind: Das ist Sport, und die Entscheidungen der Schiedsrichter sind zu akzeptieren. Auch, wenn sie manchmal falsch sind. Wobei ich nicht unterstellen möchte, dass die getroffenen Entscheidungen von Samstag falsch waren: Ich kann beim besten Willen nicht das Gegenteil beweisen.
Und es ist ja auch nix passiert. Immerhin handelte es sich um ein Spiel der dritten Runde einer noch langen Saison. Diese Punkte werden wahrscheinlich nicht den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg am Ende des Jahres ausmachen. Und wie bereits am Sonntag geschrieben: Ritten kann eine Menge mitnehmen von diesem Spiel. Viel Positives. Es war ein Spiel, auf das Ritten wahrscheinlich mehr aufbauen kann als die sportlichen Sieger.


Was aber absolut inakzeptabel ist, das war das Verhalten der Schiedsrichter. Sie lieferten am Eis eine Show ab, die einer ersten Liga nicht würdig ist.

Jeder, der schon einmal das Glück hatte, die Videobeweise zu sehen, der weiß, dass der Schiedsrichter unmöglich gesehen haben kann, ob Luca Ansoldis Stock zu hoch war.

  1.      Der Spieler war schlicht und ergreifend nicht im Bildabschnitt der Kamera.
  2.      Außerdem ist die Kamera direkt oberhalb der Torlinie montiert. Das wiederum macht es unmöglich zu erkennen, wie hoch ein Stock eines Spielers war.
  3.       Und außerdem: Auch wenn etwas zu erkennen gewesen wäre, der Schiedsrichter hätte die Erkenntnis nicht in die Entscheidung einfließen lassen dürfen, da der Videobeweis nur dafür verwendet werden darf um festzustellen, ob eine Scheibe im Tor war, ob ein Schlittschuhtor erzielt worden ist und ob ein Torraumabseits bestanden hat. Für alles andere darf der Beweis nicht verwendet werden.

Die Schiedsrichter wissen das. Sie wollten sich über den Videobeweis auch nicht absichern. Sie wollten eine Show liefern und dem „dummen“ Publikum recht geben. Denn nichts anderes signalisiert die Aktion, als der Videobeweis verwendet worden ist. Ehrlicher wäre es gewesen, wenn die beiden Unparteiischen miteinander Absprache gehalten hätten, und dann eine Entscheidung getroffen hätten. Denn es ist ja nicht schlimm, wenn ein Schiedsrichter nicht alles sieht. Er ist auch nur ein Mensch – und keine Maschine. Aber vielleicht hätte ein Linienrichter auch eine Beitrag zur Diskussion geben können.

Die beiden Herren in schwarz-weiß haben mit der Aktion am Samstag Abend aber wieder einmal bewiesen, wie unprofessionell sie sind. Was nicht ihre Schuld ist: Denn ich bin überzeugt, dass gezielte Schulungen diese Unsicherheit nehmen würden. Konsequenzen haben die beiden keine zu befürchten. Denn auch das ist man gewohnt: Dass offensichtliche Fehler von Schiedsrichtern keine Konsequenzen haben. Was schade ist. Denn nur über Konsequenzen würde eine Besserung und ein Bemühen erreicht werden.

Ich widerhole mich gerne: Ich rege mich nicht über die Entscheidung auf, die getroffen worden ist. Schiedsrichter sind nun einmal da, Entscheidungen zu treffen. Was mich auf die Palme bringt ist das Verhalten, das da an den Tag gelegt wurde. Und die Überheblichkeit, mit der die offensichtliche Unsicherheit überspielt worden ist.

Daran können die Vereine nix ändern. Und auch nicht der Verband. Sondern einzig und allein der Schiedsrichterverband. Handlung von Seiten dieses Verbandes, der davon ausgeht, sowieso immer im Recht zu sein, sind nicht zu erwarten. So sind die Vereine gnadenlos den Pfeifen-Männern ausgeliefert. Müssen mit den Entscheidungen leben. Gott sei Dank war der Samstag nur der Dritte Spieltag einer noch langen Saison. Nicht auszudenken, wenn durch solche Shows Meisterschaften entschieden würden.


Dienstag, 23. Oktober 2012

Eine Woche- zwei Erzrivalen

Das dürfte der Stimmung rund um den HC Bozen gut tun: Eine Woche, und zwei Erzrivalen sind zu Gast.
Nachdem die letzten Tage rund um den HCB vor allem kritisiert und polemisiert worden ist - nicht nur von den Anhängern der Gegner -, dürfte es sich die kommenden Tage endlich wieder um das Sportliche drehen. Immerhin sind die beiden Mannschaften in der Eiswelle zu Gast, die dem Bozner Selbstverständnis am meisten Magenschmerzen bereiten.

Der HC Mailand, weil die Mannschaften aus der Millionenstadt in der Vergangenheit die hartnäckigsten Gegner um die Meisterschaft waren, wenn sie denn an den Start gegangen sind. Und weil die Fans aus Mailand ein anderes Auftreten und Selbstverständnis haben, als die vor Ehrfurcht schweigend harrenden Zuschauer aus den Bergdörfern.

Der HC Pustertal, weil die Mannschaft und das Umfeld aus dem grünen Tal in den letzten Saisonen sehr viel Selbstvertrauen getankt hat und keine Gelegenheit auslässt, den ehemals übermächtigen Rivalen aus der Landeshauptstadt zu verstehen zu geben, dass aus der schwarz-gelben Maus ein selbstbewusster Wolf geworden ist, der keinerlei Scheu vor Konfrontation hat. Weder auf dem Eis, noch auf den Tribünen.

Für den HCB könnten diese beiden Spiele ein neuen Schwung bringen: Der Verein könnte sich aus der sportlichen Minikrise befreien und neues Selbstvertrauen tanken. Ein Selbstvertrauen, das der Verein lautstark für sich postuliert und mit seinem teilweise arroganten Auftritt eindrucksvoll demonstriert.
Die Eishockey-Gesprächsthemen runde um den Rekordmeister könnten von Trikots endlich wieder auf das Geschehen am Eis verlegt werden.Und alles wäre wieder in Ordnung.

Andrerseits könnten diese beiden Spiele aber auch genau das Gegenteil bewirken.
Auch wenn die Saison noch lang ist.
Aber Spiele gegen Erzrivalen sind wie Derbys: und es geht um mehr, als nur um drei Punkte. Und das heimische Eis bei solchen Spielen als Verlierer zu verlassen hinterlässt tiefe Wunden. Und hässliche Narben.