Und das gilt nicht nur für das Leben. Sondern auch für den Sport. Vor allem für den Sport. Denn dort, wo Emotionen den Hauptteil des Business ausmachen, da ist es zwar schön Geld zu haben, doch es kann nie verleugnet werden, woher man kommt. Und folglich, wohin man auf Dauer gehört.
Es gibt nur wenige große Vereine. Die sind erfolgreich. Haben aber kein Herz. Müssen sie auch nicht haben. Weil sie groß sind. Weil sie reich sind. Und weil sie erfolgreich sind. Eigentlich schon seit immer.
Es gibt immer wieder kleine Vereine, die versuchen, in diese Liga aufzusteigen. Dorfvereine. Die von Emotionen und der Nähe zu den Fans leben. Sich mit den Fans identifizieren müssen. Weil sie ansonsten baden gehen. Finanziell sowieso. Aber auch von der Daseinsberechtigung her. Das sind die Vereine, die es mit Herz schaffen, nach oben zu kommen. Und dann dem Irrglauben verfallen, dorthin zu gehören. Quasi ein Recht zu haben, dauerhaft am Tisch des Krösus sitzen zu dürfen. Und die ein, vielleicht auch zwei Jahre zu so viel Geld kommen, dass sie tatsächlich dem Größenwahnsinn verfallen, sich oben ansiedeln zu dürfen. Erst dann wird nachgerechnet. Und irgendjemand sagt: "Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt." Und alle fallen aus den Wolken. Obwohl sie es doch hätten wissen müssen.
Es helfen keine Beschwichtigungen und Pseudoansprachen den Fans gegenüber. Dass man kürzer treten muss, weil es so wirklich nicht weiter geht. Dass man einen Neuanfang starten wird, auf die einheimische Jugend baut (die meist schon auf die dreissig zugeht), langfristig planen will (mit mannschaftlichen Stützen, die schon weit über dreissig sind).
Man hat aber das Herz für zwei Jahre Himmel verschenkt. Und kommt nicht mehr zu ihm zurück. Wenn man auch noch so viel zu tun bereit wäre. Das Herz ist futsch. Zumindest für die Konstellation, die an den Himmel auf Erden geglaubt hat.
Konkrete Beispiele gefällig? Sie sind überall im Sport zu finden.
Meistens im Fußball.
Weniger oft im Eishockey. Aber leider bestätigen Ausnahmen die generelle Regel. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen einlenken, wenn sie bemerken, auf dem falschen Weg zu sein. Denn ansonsten riskieren sie das erste Jahr einen Teil der Fangemeinde - auf lange Sicht aber das Herz, das so wesentlich im Sport ist.
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