Mittwoch, 4. Juli 2012

Von schönen Künsten, Spekulationen und Liebhabern


Die Zeichen stehen auf Sturm. Alles deutet bereits darauf hin. Vieles, was die letzten Tage diskutiert und geschrieben worden ist ist taktisches Geplänkel. Doch eines ist sicher: das goldene Zeitalter ist vorbei. Da ist es fast schon ein Hohn, wenn der eine oder andere sich an den Stars des Sports vergreift. Fakt ist: Eishockey in Italien wird immer schwerer finanzierbar. Schuld daran ist nicht Monti, Schuld daran ist eine Vergangenheit, in der sich die Vereine übernommen haben, dem sportlichen Erfolg jede finanzielle Berechnung untergeordnet haben. 

Und sich die Endabrechnungen so zurecht gelogen haben, dass dem finanziellen Kollaps der Rote Teppich förmlich ausgelegt worden ist. Weil die Vereine so unvernünftig waren, sich nach nicht nach der Decke zu strecken: 266.637 Zuschauer wollten 2011-12 die insgesamt 259 Spiele der zehn teilnehmenden Serie A Mannschaften sehen. Da sind die Play Off Spiele schon eingerechnet. Dass es eher weniger als mehr Zuschauer gewesen sind, das weiß jeder, der schon einmal dabei war, wenn Zuschauerstatistiken erstellt worden sind.

Ganz vorsichtig gerechnet müsste jeder Zuschauer bereit sein, 38.- Euro pro Spiel zu bezahlen (als Eintrittspreis!), damit sich der ganz Aufmarsch halbwegs rechnen würde. Dabei führt schon die Diskussion, ob 10.- Euro für ein Vorrundenspiel als Eintrittspreis gerechtfertigt sind in eine nicht mehr enden wollende Diskussion. 

An der Sponsorfront wird gut gearbeitet, kein Zweifel. Nur stellt sich die Frage, ob die Sponsoren in dieser wirtschaftlichen Lage auch weiterhin bereit sein werden, 28.- Euro pro Zuschauer pro Spiel zu bezahlen. Einen solchen Kontaktpreis zu bezahlen hält keiner Wirtschaftlichkeitsberechnung stand.
Das ist ein Beweis dafür, dass das italienische Eishockey von Liebhabern finanziert wird. Und, will man ganz sachlich sein, auch entsprechend geführt wird. Stellt sich nur die Frage, wie lange noch. Denn die schönen Künste haben es in Krisenzeiten schwer. Sehr schwer. 

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