Montag, 21. Oktober 2013

Die Meisterschaft der Parallelen oder Erwartungskorrekturen


Irgendwie habe ich das schon gesehen. Alles, was sich in der Elite A bislang abspielt. Sowohl sportlich gesehen. Als auch das, was im Umfeld wahrgenommen werden kann.

Da ist schon wieder der HC Pustertal, der sich anschickt, in der Vorrunde absolut dominant zu sein. Eine Mannschaft, die bereits in der letzten Saison zu Saisonsbeginn überzeugt hat, ohne zu überzeugen.

Da ist auch schon wieder Ritten, eine Mannschaft, die mit viel Vorschusslorbeeren in die Saison gestartet ist, die zwar zufriedenstellende Ergebnisse liefert, der aber ein noch viel größeres Potential unterstellt wird.

Da sind auch schon wieder Mannschaften (Asiago und Valpellice), die es eher gemächlich angehen lassen und teilweise andeuten, viel Talent und Potential zu haben, denen die Anfangsergebnisse aber egal sind, weil sie wissen, dass am Schluss abgerechnet wird.
Und da sind auch wieder Mannschaften, für die es schon ein Erfolg ist, wenn sie einzelne Punkte ergattern können.

Irgendwie habe ich das alles schon einmal gesehen. In der gleichen Liga. Zur gleichen Zeit. Mit den gleichen Hauptdarstellern.

Mag sein, dass noch die eine oder andere Schraube gefunden und adjustiert wird, um die Vergangenheit nicht zur Wiederholung werden zu lassen. Doch Anzeichen dafür erkenne ich noch nicht. Vielmehr sind die ins Feld geführten Argumente auch in diesem Jahr wieder dieselben. Teilweise müssen auch gar keine Rückschlüsse gezogen werden, weil die Ergebnisse ja befriedigend sind. Was wiederum zum gleichen Fehlschluss führen könnte, der schon einmal alle Seifenblasen platzen ließ.

Mehr als Ergebnisse sollte zu dieser frühen Phase der Meisterschaft versucht werden, den Gesamtüberblick nicht zu verlieren. Wobei ich darunter vielmehr Details in den eigenen Reihen als die vermeintlichen Schwächen der Gegner verstehe. Denn diese gegnerischen Schwächen könnten sehr schnell ausgewetzt sein – wie bereits der letzte Meisterschaftsausgang eindrucksvoll bewiesen hat. Wie zufriedenstellend ist das geleistete auf dem Eis in Punkto Potential, das man im Kopf hatte, als man die einzelnen Spieler verpflichtet hat? Wenn die Antwort negativ ausfällt muss die nächste Frage sein, woran es haken könnte und wovon man eigentlich ausgegangen ist – wo liegt der Fehler und wie lässt es sich erklären, dass die Erwartungen nicht erfüllt worden sind?

Die Stimmung auf den Rängen und die Diskussionen im Anschluss an das Spiel sollten auf keinen Fall Gradmesser sein. 
Denn die Erwartungshaltung der Fans wird wahrscheinlich nie zur Gänze erfüllt werden. 

Allerdings sollten sich die Verantwortlichen doch rechtzeitig die Frage stellen, ob die eigenen Erwartungen erfüllt werden – und ob diese nicht unbewusst heruntergeschraubt worden oder als erfüllt erklärt werden. Nur so kann das erklärte Saisonsziel erreicht werden – was auch immer dieses sein sollte.


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