Mittwoch, 9. Oktober 2013

Stigmata oder Mein Gott, Du mein Österreich



Wenn am Tag nach einem Eishockeyspiel über Sicherheit diskutiert wird, dann bedeutet das nix gutes. Egal, wie das Spiel auch immer ausgegangen ist. Gewiss: Was am ersten Spieltag in Innsbruck passiert ist kann und soll nicht entschuldigt werden. Aber: Dass dann bei einem Spiel in Dornbirn alle gegnerischen Fans ausgeschlossen werden, das widerspricht allen Regeln der Zivilisation.

Egal, ob das Spiel als „Hochsicherheitspartie“ eingestuft worden ist oder nicht. Egal, ob Dornbirn für die Sicherheit finanziell aufkommen muss. Egal ob schon im Vorfeld mitgeteilt worden ist, dass die Bozner Fans ausgeschlossen werden: Der Vorfall in Dornbirn zeigt, dass auch in der EBEL nicht alles Gold ist, was glänzt.
Denn erstens hat jeder Verein bei jedem Spiel für Sicherheit zu sorgen. Denn man weiß ja nie, wer kommen wird. Die viel verlachte und verspottete Spaghetti Liga ist da einen Schritt weiter: Man denke nur an die Sicherheitsauflagen, die ALLE Vereine gegen Mailand zu erfüllen – und zu bezahlen haben. Da geht es nicht so einfach, dass man sich um die Auflage schwindelt, indem man einfach Fans ausschließt.
Das ist einfach nur, sich aufspielen, sich wichtig machen, sich bauernschlau über Regeln hinwegsetzen.
Keine Ahnung, ob das unter den Sachverhalt der Diskriminierung fällt, was übrigens gegen gängiges EU-Recht verstößt. Aber ganz sicher fällt dieses Vorkommnis unter den Vorwurf der Massenkriminalisierung. Denn wie kommt ein Verein dazu zu entscheiden, dass jemand draußen bleiben muss, nur weil er aus einem anderen Land kommt oder andere Sympathien teilt?
Was wäre gewesen, wenn die Situation gestern in Dornbirn eskaliert wäre? Wenn viele Bozner Fans angereist wären, um sich ein Spiel anzusehen? Was, wenn sie gegen den Pauschalausschluss protestiert hätten? Welche Sicherheitskräfte wären dann zuständig gewesen?

Der Vorfall von gestern in Dornbirn beweist Unfähigkeit der österreichischen Behörden. Und- auch wenn die Politik in diesem Blog nix zu suchen hat, ich kann es mir nicht verkneifen voller Inbrunst zu schreiben: Gottseidank ist Südtirol nicht Österreich.

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