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Dienstag, 16. Oktober 2012

Bad News are Good News - für die Presse...

In der Presse zählt eine einzige Realität: Leserzahlen. 
Und wir lassen uns allzugerne anstecken. 
Liegt es am Menschen, oder liegt es an den Medien, dass uns schlechte Nachrichten mehr interessieren, als gute? Bedenklich finde ich vor allem einen Umstand: Es hat nun auch schon den Sport erreicht. Über Niederlagen, Missgeschicke und Fehleinkäufe wird wesentlich mehr diskutiert als über Siege und Erfolge. Sollte es nicht genau im Sport umgekehrt sein?

Für jeden, der schreibt, ist die Trikotaffäre des HC Bozen ein Glücksfall. 

Weil unerwartet, weil ein Skandal, weil man richtig "Gas" geben kann. Doch irgendwann muss Schluss damit sein. Irgendwann hört sich der Spaß auf. Und ein Gutes wird es haben: Dass das keiner Mannschaft mehr passieren wird. Weil alle daraus gelernt haben. Und neun Vereine das Glück hatten, dass es dem zehnten passiert ist. 

Was ich bei der Eishockeybewegung in Italien spüre ist ein besorgniserregender Pessimismus. Und sehr viel Schlechtmacherei. Es stimmt schon: Einige Vereine machen ihre Hausaufgaben schlecht bzw. unzureichend. Aber das Wesentliche, das läuft schon. Zumindest irgendwie. 

Verbesserungspotentiale gibt es überall. Perfektion ist dem Menschen nicht gegeben. 

Und das ist auch gut so. Denn so kann man bei jedem einzelnen Schritt sicher sein, dass man ihn besser machen kann. Und das schon morgen.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass sich einige "Fans" mehr über Niederlagen freuen, als dass sie sich einen Sieg wünschen. Richtige Fans sind nicht objektiv: Wahre Fans haben eine rosarote Brille auf. Immer, und Überall - wenn es um ihre Mannschaft geht. 

Irgendwie ist die Rollenverteilung verloren gegangen: Es ist Aufgabe der schreibenden Zunft, Missstände anzuprangern und zu kritisieren. 

Aufgabe der Fans ist es dann, den eigenen Verein zu schützen, tausend Ausreden und Erklärungen zu finden und letzten Endes einen Schuldigen im Kreise der schreibenden Zunft zu finden. Weil der das Problem groß geredet hat. 
Es kann doch nicht sein, dass Vereine von den eigenen Fans gerichtet werden. Denn was ist ein Verein ohne Fans, die mit ihm durch dick und dünn gehen? 
Genau: Eine leere Hülle! 

Es wird viel über Geld diskutiert, über Transfersummen und Gehälter von Spielern: Als ob das das Problem des Fans wäre. Und manchmal die fast lustvolle Diskussion, welcher Verein als nächstes in bankrott geht, seine Tätigkeit aus Geldmangel einstellen muss, welcher Präsident wie viel von seinem Geld hineinpumpen muss, um nicht eingesperrt zu werden. Bei allen diesen Diskussionen frage ich mich schon manchmal:


Sind wir uns sicher, dass alle Schrauben noch dort sind, wo sie hingehören, bzw. so festgezogen sind, wie sich das gehört?


Wer bitteschön hat denn irgendetwas davon, wenn ein Verein nicht mehr weitermachen kann?
Damit hat jeder Verein einen Konkurrenten, aber auch einen Multiplikator für die Bewegung weniger.

Als ich diesen Blog eröffnet habe tat ich das, weil ich meine Meinung sagen wollte. Weil ich als Pressesprecher zu negativ eingestellt war. Heute sehe ich: Die, die sagten, ich würde gegen den Verein arbeiten, hatten in gewissem Sinne recht. Ich sah mich als Teil der schreibenden Zunft an. Und vielleicht trage auch ich einen Teil der Verantwortung, dass alles schlecht geredet wird und sich die Menschen nicht mehr des Sports erfreuen können. 

Wenn dem so ist, dann tut es mir Leid. Und mein Appell an alle Fans im Lande:

Seid einfach wieder Fans, die hinter den Vereinen stehen. Ich kann nicht aus meiner Haut, das war schon immer so. Aber ihr: Werdet bitte wieder zu dem, was ihr einmal wart: Eine verschworene Gemeinschaft, die für die Farben eurer Teams durch die Hölle gehen.
Weil der Sport hat sich das verdient. 
Ehrlich.

Montag, 15. Oktober 2012

Erste Hinrunde ist gespielt: Tops und Flops


Die erste Hinrunde der Eishockeysaison 2012/13 ist gespielt. Ein Viertel der Vorrunde ist somit abgeschlossen. Zeit, ein kurzes Resümee zu ziehen. Und die Tops und Flops zu nominieren:


Tops:

HC Pustertal: Vor der Saison waren schon zahlreiche Kritiken laut geworden: Dass das Team nicht komplett sei, dass man sich nicht adäquat verstärkt hätte, dass man an den falschen Stellen die Hebel angesetzt hätte. 
Die Mannschaft hat sich davon nicht verunsichern lassen. Sondern, im Gegenteil, eine perfekte Runde gespielt. Die Wölfe haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch in dieser Saison bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden wollen - und wohl auch werden.



Tormänner: Die Serie A1 hat in dieser Saison mächtig in die wichtigste Position auf dem Feld investiert. Noch nie waren so viele Top Torleute wie in dieser Saison im Einsatz. Aubin, Raycroft, Pogge, Dennis & Co haben schon in der ersten Runde die Gewissheit hinterlassen, dass es den Stürmern nicht mehr so leicht gemacht wird, ein Tor zu schießen. Positiv ist auch zu bewerten, dass Günther Hell als einheimischer Tormann durchaus mitspielen kann. Auch das hatte ihm niemand im Vorfeld so ohne weiteres zugetraut.

NHL Run ignorieren: Während Halb Europa wie verrückt um Lockout Spieler aus der NHL buhlt, ist die Serie A1 (bislang) vernünftig geblieben. Mag sein, dass die geforderten Prämien nicht finanzierbar sind. Doch ist der Einsatz eines NHL Stars auch aus sportlicher Sicht sehr fragwürdig, weil was bringt ein Spieler, der den Unterschied auf dem Feld macht, wenn er nur für zwei Monate in der Mannschaft spielt?





Flops:

HC Bozen: "Tra dire e fare c'é in mezzo il mare." 
Groß angekündigt worden war, dass der HCB eine Fanoffensive starten würde. Tickets zu ausgesprochen attraktiven Preisen wurden auf den Markt gebracht. Allein: Die Fans haben das Angebot nicht angenommen. Irgendwie fragt man sich, ob die Angebote gut verkauft und angeboten werden, oder ob in der Kommunikation die richtigen Register gezogen worden sind. Immerhin hatte man sich das Ziel gesetzt, 2.000 (!!!) Abos zu verkaufen. Erreicht hat man einen Bruchteil davon.

Pontebba: Schön zwar, dass es die Verantwortlichen im Friaul geschafft haben, auch in diesem Jahr wieder eine Mannschaft in der Serie A1 ins Rennen zu schicken, doch das Team ist alles andere als Liga-tauglich und hätte wohl auch in der Serie A2 so seine Probleme, mit zu halten. Traurig aber wahr: Aber diese Mannschaft ist keine Bereicherung für das italienische Eishockey.

Trikotaffäre: Spar- und Sanierungsmaßnahmen sind zwar löblich, doch kann alles übertrieben werden: Der HC Bozen hat die Heimgarnitur für Dressen nicht bestellt und musste aus diesem Grund in den Leibchen des EV Bozen gegen Valpellice antreten. Solche Aktionen sind einfach nur peinlich und in keiner anderen Sportart denkbar: Oder kann sich jemand vorstellen, dass der FC Bayern München in den Dressen der Münchner Löwen auflaufen?



Sonntag, 14. Oktober 2012

Traube's Switch reloaded zur Trikotaffäre

Achtung: Dieser Post ist rein fiktiv und Ähnlichkeiten mit aktiven oder nicht mehr aktiven Pressesprechern könnten zufällig entstehen.





Ich weiß, eigentlich tut man es nicht. Aber: wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen. Eine Frage stellt sich: wie geht die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit um, wenn man die Trikots der Konkurrenz anziehen muss, weil vereinsintern vergessen worden ist, eine Bestellung weiter zu geben? Ein Versuch, diese Frage aus dem Blickwinkel verschiedener Kommunikatoren zu beantworten. Wer könnte gemeint sein?
Die Tipps bitte unter Kommentare.
Für den Gewinner des Wettbewerbs gibt es eine lobende Erwähnung!

Verein 1:

"Für das Spiel gegen Valpellice haben wir uns neben dem Puckwerfen noch eine ganz besondere Aktion einfallen lassen: Unsere Mannschaft wird in den Dressen der Konkurrenz auflaufen. Damit wollen wir zeigen, dass wir eine gute Zusammenarbeit pflegen und für ein gemeinsames Ziel stehen."

Verein 2:

"Das Ziel, das wir uns gesetzt haben, haben wir durch diese Aktion erreicht: Es wird über uns gesprochen und wir sind in allen Medien präsent. Wir haben das Spiel dominiert und trotzdem verloren. Also war dieser Abend unterm Strich ein voller Erfolg.
AAAAUUUUFFFFF GEEAAAAHHHHTSSSS"


Verein 3:

"Gegen Mittag hat ein Telefonat zwischen den beiden Präsidenten stattgefunden und Valpellice hat zugesichert, mit den hellen Dressen anreisen zu wollen. Leider hat sich der Gegner nicht an diese Absprache gehalten, wodurch der HCB die Gelegenheit wahrnahm, die Dressen unseres Partnervereines EVBozen über zu ziehen. Auf diese Weise wollten wir den zahlreichen Zuschauern in der Eiswelle zeigen, dass es in Bozen einen weiteren Verein gibt, der es auch verdient, einem breiten Publikum präsentiert zu werden."

Verein 4:

"Das Spiel war gelaufen, bevor es begonnen hatte: Der Verein hat sich entblösst und bewiesen, dass er nix auf die Reihe bekommt. Es ist einfach nur peinlich und diese Aktion kann durch nix entschuldigt werden."