Die Eishockey WM 2013 ist Geschichte.
Sie hat interessante Aufschlüsse gebracht. Denn das Finale hat einen Aufschluss
gegeben: Dass nämlich hartes Arbeiten und konsequentes Einhalten des
eingeschlagenen Weges tatsächlich Ergebnisse bringt. Der Finaleinzug der
Schweiz ist vor allem eines: Eine Bestätigung für etwas, was schon lange
vermutet wurde.
Die
Nachbarländer schauen überrascht und neidisch auf die kleine Schweiz, die es
geschafft hat: Zehn Partien hat das kleine Land gespielt, neun davon gewonnen.
Geschlagen wurden Riesen, die als unschlagbar galten. Zwar hat es im alles
entscheidenden Finale eine Niederlage gegeben. Trotzdem war diese
Weltmeisterschaft für die Eidgenossen ein voller Erfolg.
Diese
WM war der Beweis dafür, dass künstlich hochgezüchtete Ligen nicht unbedingt
der Schlüssel zu erfolgreichen Eishockeynationen sind. Für Deutschland war im
Viertelfinale Schluss, Österreich ist gar wieder abgestiegen. Wobei man in
Deutschland doch alles dafür tut, eine attraktive Liga aufrecht zu erhalten. Und
die österreichische EBEL ein sehr gutes Produkt ist.
Mag
sein, dass in der Schweiz der Stellenwert des Eishockeys um einiges höher ist.
Vor allem aber ist das schweizer Eishockey ein Produkt, das vor allem authentisch
ist und an dem seit Jahrzehnten gefeilt und verbessert wird.
Die
drastische Begrenzung der Transfercardspieler hat dazu geführt, dass die
Schweiz bei dieser Weltmeisterschaft bis ins Finale gekommen ist. Weil sich die
Nachwuchsarbeit bezahlt gemacht hat. Weil die Schweizer Spieler in der
heimischen Liga jene Verantwortung übernehmen müssen, die anderswo ausländische
Stars übernehmen. Auch in entscheidenden Momenten und bei Entscheidungsspielen.
Und nicht als Feigenblattaktion in irgendeinem belanglosen Vorrundenspiel.
Was
kann daraus gelernt werden? Dass es durchaus sinnvoll ist, einen konsequenten
Weg zu gehen. Dass man auch einmal bereit sein muss, magere Jahre in Kauf zu
nehmen.
Was
kann das mitteleuropäische Eishockey aus der Eishockey WM 2013 in Finnland und
Schweden lernen?
Dass
konsequentes Setzen auf die eigene Jugend zielführender ist, als die
Konzentration auf mittelmäßige Verstärkungen- auf Söldner im wahrsten Sinne des
Wortes sind.
Ganz
sicher ist es langfristig sinnvoller, Geld in die Jugendausbildung zu stecken,
anstatt irgendwelche Nonames zu verpflichten. Oder sinkenden Sternen zu einer
goldenen Pension zu verhelfen.
Die
Reduzierung der Transfercardspieler soll eine Meisterschaft nicht billiger
machen. Nur müssen die Gelder anders eingesetzt werden: Anstatt 50.000.- Euro
für Spieler auszugeben, die ihre besten Zeit schon lange erlebt haben, kann das
Geld in die Jugendförderung und teilweise in die Gehälter der eigenen
Nachwuchsspieler investiert werden, die den Sprung in die erste Mannschaft
geschafft haben.
Österreich
scheint die Notwendigkeit erkannt zu haben und investiert massiv in
Jugendarbeit. Zumindest stehen für die kommenden drei Jahre jeweils über
500.000.- Euro zur Verfügung, die in den Nachwuchs investiert werden. Nur: Drei
Jahre werden nicht ausreichen.
Darin
liegt das Problem: Die Ergebnisse zeigen sich nicht innerhalb von wenigen
Jahren. Um zu ernten muss eine ganze Eishockeygeneration nachwachsen. Was
bedeutet, dass im besten Fall erste Ergebnisse nach zwölf Jahren greifbar sind.
Diese
zwölf bis fünfzehn Jahre sind der Investitionszeitraum, um eine nachhaltige
Veränderung herbei zu führen. Leider ist niemand dazu bereit, sich diese Zeit
zu geben. Weil die schnellen Erfolge zu verlockend sind. Und über die schnellen
Erfolge die weiten Visionen vergessen werden.
Die
Eishockey WM 2013 ist Geschichte. Und hat gezeigt, dass der Schweizer Weg der
richtige ist. Dass es durchaus möglich ist, die eigene Jugend so weit zu
bringen, dass man großen Eishockeynationen die Stirn bieten kann. Courage und
ein gewisses Maß an Sturheit vorausgesetzt. Ein Konzept ist Trumpf. Und nicht
das sich von Jahr zu Jahr schleichen.
Das
konsequente Handeln darf nicht von kurzfristigen Erfolgen verblendet werden.
Denn wenn langfristiger Erfolg bedeutet, einige Zeit kleinere Brötchen zu
backen, dann sollte es die Ernte wert sein, der nach den mageren Jahren
langfristig bereit steht.
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