Samstag, 16. März 2013

Schlechte Verlierer


Es stimmt: Sport ist ein Emotionsgeschäft. Spieler, die sich nicht mit Herz und Seele in das Spiel hineinsteigern können, sind Fehl am Platz. Niemand verliert gerne. Es sei denn, er ist ein Söldner, und es geht ihm nur darum, einen Anschlussvertrag zu bekommen.
Andrerseits: Sport hat eine Vorbildfunktion und gewisse Tugenden, die in anderen Lebensbereichen verschwunden sind, haben sich als Werte erhalten. Dazu gehört Fairness und Ritterlichkeit.
Es ist ein schmaler Grad, zwischen Emotionalität und Werten zu bestehen. Und sich nicht zu Dummheiten hinreißen zu lassen.

Pustertal und Gröden: Wenn Emotionen Überhand nehmen...

Der HC Pustertal ist im Halbfinale gegen Asiago ausgeschieden. Gröden musste sich eine Liga tiefer gegen Sterzing in den Sommerurlaub verabschieden. Beide Serien haben eines gemeinsam: Die schlechteren Mannschaften sind ausgeschieden.
Beide Serien haben noch eines gemeinsam: Beide Male haben sich die Unterlegenen als schlechte Verlierer bewiesen.
Wobei: Pauschalurteile zu fällen, ist nicht fair. Aber: Eishockey ist ein Mannschaftssport und wenn bei einer Mannschaft zwei Spieler auffällig werden, dann tendiert man dazu, das gesamte Team als „unfair“ zu bezeichnen.
Bei Pustertal waren es vor allem Joe Jensen und Max Oberrauch, die ihrem Frust freien Lauf gelassen haben. Es ist absolut sinnfrei, beim Stande von 0:6 und wenigen zu spielenden Minuten noch mit dem Gegner anzulegen. Dazu hätte man drei dreiviertel Spiele lang Zeit gehabt. Da hätte es vielleicht auch Sinn gemacht.
Und bei Gröden haben sich ein gewisser Kevin Senoner und Ivan Demetz ein unrühmliches Denkmal gesetzt, wobei Herr Senoner feige und hinterhältig angriff und dann noch nicht einmal die Größe hatte, sich dem Kampf Mann gegen Mann zu stellen. K. Senoner: Einfach nur erbärmlich!
Dass er Florian Wieser von hinten attackiert hat und ins Krankenhaus geschickt hat, das muss Konsequenzen haben. Wenige Spieltage Sperre kann in diesem Fall nicht reichen. Weil der Angriff hinterhältig war und einzig darauf ausgerichtet, den Gegner zu verletzen. Eine mehrmonatige Sperre muss das Mindeststrafmaß sein. Weil ansonsten ein solches Verhalten Schule macht.
Ivan Demetz legte sich mit dem Sterzinger Publikum an. Spricht nicht gerade für Größe. Man kennt es ja: Wenn eine Serie zu Ende geht, dann lässt auch das Publikum Dampf ab. Und verspottet die Gegner. Ist nicht sportlich, ist aber so. Ein Spieler sollte darüber stehen. Darf sich ärgern, darf sogar den Schläger zertrümmern. Damit sollte es sich aber haben.
Das war auch in Asiago so: Das Odegar Publikum hat Schmachgesänge angestimmt. Kein angenehmes Ambiente für Gästespieler und Gästefans. Aber: Das gehört halt dazu.
Als Max Oberrauch sich zu einem hoch angesetzten Cross Check hinreißen ließ, war die Situation durchaus mit jener in Sterzing zu vergleichen. Mit dem Unterschied, dass der Vorfall ohne Verletzung geendet hat. Aber es hätte nicht sein müssen.

Die Moral von der Geschichte?

Emotionen gehören zum Sport dazu. Vor allem im Eishockey, wo die Zweikämpfe in einer Serie härter und intensiver als bei jedem anderen Sport sind. Emotionen beleben das Geschäft. Aber: Wer über Emotionalität seinen Kopf nicht mehr kontrollieren kann, der ist eine tickende Zeitbombe. Und hat auf dem Eis nix zu suchen. Und muss, zum Schutz der Gegner, aus dem Verkehr gezogen werden. Beim ersten Mal für eine längere Nachdenkpause. Beim zweiten Mal aber für immer…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen