Donnerstag, 7. März 2013

Vier Mannschaften – Ein Ziel



Über dem enttäuschenden Ausscheiden von Ritten und Bozen, derzeit in aller Munde, käme man fast in Versuchung zu vergessen, dass die Eishockeymeisterschaft der Serie A1 noch im Laufen ist. Und wie! Die Halbfinalserien stehen an. Und alle Südtiroler Augen sind auf ein Duell gerichtet: Fiat Professional Wölfe gegen Asiago. Weil Pustertal die letzte Südtiroler Hoffnung ist. Der einzige Grund, wieso es sich noch lohnt, diese Meisterschaft weiter zu verfolgen.
Freilich, ob die Motivation der Rittner und Bozner, die dahintersteht wirklich das Daumendrücken ist, das kann bezweifelt werden.


Ausweichmanöver: Favoritenrolle an Asiago

Im Interview mit Sportnews versucht Roman Erlacher geschickt, die Favoritenrolle an die Mannschaft der sieben Gemeinden weiterzuschieben. Wieso so bescheiden? Mit Bescheidenheit hat man noch nie einen Titel gewonnen!
Freilich: Damit versucht der sportliche Leiter Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. Was meiner Ansicht nach wenig zielführend ist: Der HCP steht die ganze Saison schon unter Druck. Und hat diesem, im großen und ganzen, auch stand gehalten. Auch wenn nicht alles wirklich perfekt war. Zumindest haben die Ergebnisse ausgereicht, um noch um die Entscheidung mitspielen zu können.

Ob Asiago wirklich zu favorisieren ist, kann getrost bezweifelt werden. Zwar hat die Mannschaft Bozen aus dem Bewerb geschossen. Aber: Bozen war in dieser Phase nicht das Maß aller Dinge. Kein wirklicher Gradmesser. Auch wenn man von Bozen sagt, man sei jederzeit in entscheidenden Spielen in der Lage, noch einen Gang höher zu schalten. Heuer war dem definitiv nicht so.
Asiago hat zweifellos eine ausgeglichene und gefährliche Mannschaft. Durchaus zu vergleichen mit den Wölfen, im Sturm vielleicht sogar noch ein klein wenig stärker. Aber vor allem auf der Torhüterposition gibt es ein Fragezeichen, das noch aufgelöst werden muss. Und in der Vorschlussrunde übernimmt der Torhüter eine noch wichtigere Rolle, als er sie das ganze Jahr über zu übernehmen hat.

Fakten vor der Serie sprechen für Pustertal

Für die Wölfe spricht die Heimkulisse, die wie in keinem anderen Stadion der Liga hinter der Mannschaft steht. Zudem drei ausgeglichene Angriffsformationen, wo kein Star heraus sticht, aber jede Linie für Tore gut ist. Ein bisschen wackliger ist da schon die Defensive einzuschätzen und mehr als bei anderen Mannschaften ist ein aggressives Forechecking notwendig, um die Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Denn die Pusterer Defensivabteilung hat ihre Stärken eindeutig im Spiel nach vorne und weniger im konstruktiven Zerstören und Betonmischen.
Ein klarer Vorteil vor allem auf der Einser-Position, wo J.S. Aubin eine Bank ist, die schon das ganze Jahr über mehr als nur überzeugt hat.
Wenn es gelingt, die gegnerische Offensive so in Griff zu bekommen, dass diese nur zu Abschlussversuchen aus der Distanz kommt, dann sollte die Mission Finale machbar sein. Weil Distanzschüsse kein Mittel sind, Aubin zu überwinden.

Überraschungshalbfinale: Valpellice gegen Cortina

Schwieriger ist die Prognose für die zweite Halbfinalpaarung. Mit Valpellice und Cortina treffen zwei unterschiedliche Spielauffassungen aufeinander. Cortina hat vor allem gegen Ritten gezeigt, dass taktische Disziplin konsequent eingehalten werden kann – Valpellice spielt nach wie vor aus dem Bauch heraus und ist damit ausgesprochen erfolgreich.
Einen leichten Vorteil sehe ich bei Cortina – weil vor allem nach der Rückkehr von Ryan Dingle neue Kreativität in die zweite Reihe zurückgekehrt ist. Und weil die Mannschaft Selbstvertrauen getankt hat – in allen Mannschaftsteilen, ausgehend von J.P. Levasseur.

Traube's Finaltipps:

Der Tipp fürs Finale: Pustertal gegen Cortina.
Auch wenn dieser noch nicht in Stein gemeisselt ist.
Und der Faktor erste Partie schon einiges daran ändern könnte…


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen