Montag, 11. Juni 2012

Danke, dem, der Zeit schenkt und Undank erntet

Heute an dieser Stelle einmal ein aufrichtiger Dank. Denn wer gerne kritisiert, der muss auch einmal bereit sein, anzuerkennen. Es fällt niemandem ein Stein aus der Krone, wenn er einmal aufrichtig Danke sagt.







Der Fall Gröden hat es gezeigt: es kommt nicht nur auf den sportlichen Erfolg an. Sondern vor allem auch darauf, ob sich Menschen finden, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Denn ohne sie braucht es weder Sportler noch Fans. Ohne sie bleiben die Stadien was sie im Sommer sind: leere Gebäude aus Holz, Metall und Beton. Herzlos. Und ohne Leben.

Es braucht die Leute, die bereit sind, Freizeit für etwas zu opfern, was ihnen unmittelbar nix Materielles bringt. Das ihnen eigentlich gar keinen Nutzen bringt. Im Gegenteil: wo sie sich in eine Position bringen, wo jeder glaubt, die getroffenen Entscheidungen kommentieren, beurteilen und kritisieren zu dürfen, ohne selbst Verantwortung übernehmen zu müssen. Oder finanziell für die getroffenen Entscheidungen geradestehen zu müssen. Oder ohne die Bereitschaft zu haben, sich einzubringen und sich selbst zur Verfügung zu stellen, um bei den Entscheidungen dabei zu sein.

Es wird viel über das Ehrenamt gesprochen. Und über seine Wichtigkeit. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Dilemma genau darin besteht. Nicht nur im Eishockey. Sondern bei allen Sportarten, die irgendwo zwischen Profis und Amateursportvereinen eingezwängt sind:
Denn die Umsätze sind so hoch wie bei mittelständischen Unternehmen. Die Verantwortung aber müssen Leute übernehmen, die diese Firmenleitung in ihrer Freizeit machen. Weil es keine Möglichkeit gibt, Profis zu engagieren, die das Rundum betreuen. Und den Vorstandsmitgliedern das operative Alltagsgeschäft abnehmen.

Die Zeiten sind lange vorbei, wo sich die Sportler selbst eingebracht haben und bereit waren, ihren Verein mit aufzubauen. Früher haben Vorstände nicht selten aus aktiven Spielern bestanden - da hat nicht das Geld, sondern der Sport und die Kameradschaft im Mittelpunkt gestanden.
Heute haben es die Vereinsverantwortlichen großteils mit Diven zu tun, für die nur Bares zählt, die umgarnt und umsorgt sein wollen, selbst, wenn sie auf dem Spielfeld nur Mittelmaß zu leisten im Stande sind.


Aus diesem Grund heute und an dieser Stelle ein Dank an alles, die die Verantwortung übernehmen und es möglich machen, dass wir Sport geboten bekommen. Und eine kleine Entschuldigung dafür, dass auch ich zu denen gehöre, die kritisieren, kommentieren und beurteilen. Doch auf der anderen Seite: wenn es uns nicht geben würde, dann wäre der Sport nur eine leere Hülle, ohne Emotionen und ohne Herz. Und dann hätte der Sport halt auch nicht den Stellenwert, den er heute hat. Und den er sich zweifellos verdient.

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