Und für Liebhaber des schnellsten Mannschaftssports der Welt jedes Jahr die Qual der Wahl: Ein Eishockeyspiel des Lieblingsvereins oder doch vielleicht ein Festtagsmenü in Davos? Weltklasseeishockey oder doch die Emotionen in den eigenen vier Stadionwänden?
(Rosarote Harmoniebrille auf.)
Denn eines ist klar: Die Weihnachtszeit ist auch in Eishockeystadien die Zeit, wo eine ganz besondere Atmosphäre herrscht. Auch, wenn die angebotenen Spiele vielleicht nicht so die Oberkracher sind.
Aber man ist über die Weihnachtsfeiertage ein ganz klein bisschen friedvoller, sucht ein kleines bisschen mehr Harmonie und Eintracht, stellt die "Freundschaft" und den "Frieden" in den Mittelpunkt. Und ärgert sich aus diesem Grund ein bissen weniger über vermeidbare Fehler oder sinnlose Strafzeiten. Das ist der besondere Charme der Weihnachtsspiele.
(Rosarote Harmoniebrille ab.)
Meisterschaften werden nicht zu Weihnachten entschieden. Aber die Weihnachtszeit ist ein wichtiger Ortientierungspunkt, wo die einzelnen Mannschaften stehen. Im Hinblick auf die Meisterschaftsplayoffs schon ein ernst zu nehmender Gradmesser: Die Intensität ist enorm, der Spielrythmus kommt der KO Phase schon sehr nahe: ein Spiel, ein Tag Pause, dann geht es schon wieder weiter.
Außerdem zeigt sich jetzt, wieweit es gelungen ist, Teams zu formen. Inwiefern Systeme greifen, wie weit Automatismen funktionieren. Denn die Probezeit ist vorbei. Das Grobe muss geschafft sein. Feinabstimmungen können immer noch vorgenommen werden, doch der letzte Umkehrpunkt, um noch signifikante Grundabstimmungen zu ändern, ist überschritten. Definitiv. Wenn jetzt noch am Fundament gearbeitet werden muss, dann ist davon auszugehen, dass die Firstfeier nicht mehr rechtzeitig stattfinden kann. Schiefe Mauern müssen jetzt stabilisiert werden, sie durch neue Konstruktionen auszutauschen wäre fatal: Weil ein Haus mit drei Mauern nicht stehen und vor Kälte nicht schützen kann.
Was nützt eine Burg mit drei perfekt abgesicherten Seiten, wenn die vierte Seite einfach eingenommen werden kann?
Mailand hat den letzten freien Platz im Zug noch genommen und auf einen offensichtlichen Missstand richtig reagiert und Adolf Insam engagiert. Damit eine offensichtliche Schwachstelle in der Mannschaft eliminiert. Und damit den Grundstein gelegt, dass der Aufsteiger durchaus zu einem ernst zu nehmenden Halbfinalaspiranten wird.
Gut für die Spannung in der Meisterschaft insgesamt. Denn damit sind, abgesehen von den Punktelieferanten Pontebba und Fassa keine Selbstläufer mehr vorhanden, was eine heiße und ausgesprochen interessante Playoff Saison verspricht.
Die nun kommende Weihnachssaison (ich weiß, das Wort gibt es nicht) dürfte im Grunde in der Meisterschaftstabelle nicht mehr viel durcheinander wirbeln. Die Teilnehmer für die Masterround und Relegationsrunde dürften bereits heute so gut wie fest stehen, weil die Tabellenabstände doch relativ klar sind. Trotzdem ist sie eine ausgesprochen interessante Phase: Wegen der besonderen Atmosphäre einerseits. Aber dann auch, weil folgende Fragen geklärt werden müssen:
Wird der HC Pustertal nach der definitiven Qualifikation für die Masterround weiter so intensiv und energieaufwändig spielen oder es nun ein bisschen ruhiger angehen lassen? Wobei ich der Meinung bin, dass die Wölfe nur Vollgas spielen können. Weil das in der Charakteristik der Mannschaft liegt.
Kann der HC Bozen seinen imposanten Lauf fortsetzen und auch bei der erneuten Kraftprobe mit so vielen Spielen in so wenigen Tagen und der darauf folgenden Conti-Cup Finalrunde überzeugen? Oder wird nun auf "Sparflamme" gefahren, um Kraft für den Rest der Saison zu sparen?
Kann Ritten Sport auch "große" Spiele gewinnen und die direkten Gegner besiegen? Oder werden die notwendigen Punkte aus den "Pflichsiegen" geholt? Kann die Mannschaft endlich ihr volles Potential abrufen und braucht das Team von Rob Wilson vielleicht sogar einen engeren Spielrythmus, um das volle Potential abrufen zu können?
Spätestens am 10. Jänner, wenn die Regular Season abgeschlossen und die Christbäume und Weihnachtskrippen abgebaut sind, dann kennen wir die Antworten. Und dann werden sich definitiv die Favoriten für den Italienmeistertitel herauskristallisiert haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen