Montag, 10. Dezember 2012

Drittes Derby ist erstes auf Augenhöhe



Das dritte Aufeinandertreffen von Ritten und Bozen in Klobenstein hat zum ersten Mal in dieser Saison die passenden Vorzeichen für ein spannendes Derby. Die bisherigen Duelle hatten jeweils einen klaren Favoriten gehabt, der sich auch jeweils durchgesetzt hatte. Beim dritten Spiel aber sind die Karten neu gemischt und der Ausgang des Duells ist mehr als offen. Die Kontrahenten begegnen sich auf Augenhöhe. Wobei die Vorteile unterschiedlich aufgeteilt sind.

Hier fünf Gründe, wieso Ritten dieses Derby gewinnt:

 

1. Justin Pogge: Ritten verfügt über den wohl besten Torhüter der gesamten Liga. Er hat im Laufe der Saison schon öfters Spiele im Alleingang entscheiden können.

2. Der HC Bozen ist müde: Seit der letzten Nationalmannschaftspause hat der HCB zwölf Spiele absolviert - und mindestens drei Spiele pro Woche gehabt. Da Bozen nur mit drei Linien agiert, müssen die Akkus leer sein und die Spannung im Team muss langsam nachlassen. Gut möglich, dass bereits im Spiel gegen Ritten der Spannungsabfall stattfindet.

3. Das Gesetz der Serie: Ritten hat in dieser Saison schon eine Serie einer Übermannschaft beendet: Mit einem 4:0 Heimsieg gegen die Wölfe aus dem Pustertal wurde die Siegesserie des HC Pustertal gebrochen. Außerdem kann Ritten in dieser Saison fünf Heimspiele in Folge gewinnen, auch diese Zahl ist noch nicht erreicht. Und drittens haben sich bisher in den Derbys immer die Heimmannschaften durchgesetzt. Auch diese Serie spricht für einen Rittner Sieg.

4. Ritten befindet sich im Derbyfieber und möchte die heimischen Fans von der eigenen Qualität überzeugen. Das Derbyfieber bewirkt, dass Ritten hochkonzentriert und kämpferisch zu Werke geht und Bozen regelrecht überläuft. Diese Laufbereitschaft sticht die taktischen Vorteile Bozens aus.

5. Der Rittner Sturm wacht endlich auf und spielt sein volles Potential und damit die starke Bozner Defensive aus. Über schnelle Kombinationen überrascht Ritten den HC Bozen und bereitet ihm einen stürmischen Empfang. Dass Ritten dazu im Stande ist hat die Mannschaft von Rob Wilson schon bewiesen.

Aber es gibt auch fünf Gründe, wieso Bozen das Duell für sich entscheiden kann:

 

1. Niklas Hjalmarsson: Der schwedische NHL Import sorgt in Bozen vor allem für eines - Für Selbstvertrauen. Und das wird in den Ergebnissen sichtbar: Seit der Wikinger das "weiß-rote" Dress übergezogen hat, verliert die Mannschaft aus der Landeshauptstadt nicht mehr. Und das nun schon seit zwölf Pflichtspielen in Folge.

2. Bozen ist taktisch überlegen: Brian McCutcheon ist der unumstritten beste Trainer der laufenden Meisterschaft. Kein anderer kann Spiele so lesen wie er und die richtige Rückschlüsse aus dem Gesehenen ziehen. Mit seinen präzisen Anweisungen, die von seinen Spielern punktgenau umgesetzt werden, hat er bislang noch jeden Gegner zur Verzweiflung gebracht, auch wenn die gegnerische Mannschaft kämpferisch und physisch stärker war.

3. Das Gesetz der Serie: Bozen hat seit über einem Monat nicht mehr verloren. Wieso sollte diese Serie genau in Klobenstein enden?

4. Bozen hat das Selbstvertrauen, die beste Mannschaft der laufenden Meisterschaft zu sein. Eine Mannschaft die gewinnt spürt die Müdigkeit nicht und kann aus dem Siegesrausch heraus immer neue Kräfte produzieren. Bozen ist eine eingeschworene Mannschaft geworden, wo jeder für den anderen läuft und Leistung bringt: Das ist der Grund, weshalb Bozen zur Zeit so gut wie unschlagbar ist.

5. Ritten hat ein Problem in Spielen, in denen es gegen direkte Gegner geht. Irgendwie tun sich die "Buam" schwer die Big Points zu holen. Weil Ritten in solchen Spielen verkrampft. Bozen hingegen spielt geduldig und wartet auf die sich ergebenden Möglichkeiten.

Das Fazit: Der Ausgang des Derbys ist offen. Und für ein spannendes und emotionsreiches Spiel ist gesorgt. Bleibt zu hoffen, dass die Fans das Angebot annehmen. Und sowohl Bozner als auch Rittner ins Stadion kommen. Um für einen stimmungsreichen Abend zu sorgen.

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