Montag, 11. November 2013

Pustertal vs Ritten: Kein Feinschmeckermenü


Es war kein hochklassiges Spiel. Im Gegenteil. Die Partie zwischen Pustertal und Ritten war nur auf dem Papier ein Spitzenspiel. Im echten Leben war das Spiel eher lauwarm – auf der eher kühleren Seite. Entschieden war das Spiel bereits nach sechseinhalb Minuten. Weil die Wölfe das Spiel so begonnen haben, als wäre der Samstag Abend ein Montag Morgen. Und weil Ritten einen Chris Mason hatte, der alles abgewehrt hat, was abzuwehren war.
Es wird Balsam auf der Seele Rob Wilsons gewesen sein, dieser Sieg gegen den HC Pustertal. Über das Selbstvertrauen der Rittner Spieler nach diesem Spiel muss man sich sowieso keine Sorgen machen (siehe Facebookeinträge): Das ist in Ordnung. Ritten ist, dem Selbstverständnis nach, wieder auf Titelkurs. Mit diesem Sieg ist der Trainer erst einmal aus der Schusslinie der Kritiker: Denn erstens laufen angeschlagene Pferde schneller und zweitens tauscht man keine Siegermannschaft aus.

Das Wörtchen „Wenn“ hat im Sport keine Berechtigung: 

Denn wenn Aubin im Kasten der Wölfe gestanden wäre, dann wären drei der vier Rittner Tore nicht gefallen. Kein Vorwurf an Kosta: Aber wahrscheinlich sieht er selbst ein, dass es nicht sein bester Abend war. Dazu kam noch, dass die Pusterer Defensive den Stand By Modus eingeschalten hatte und sich praktisch gar nicht um die Rittner Angreifer kümmerte. 

 

 

Deshalb ist der Rittner Sieg in Ordnung: 

Weil Pustertal Schwächen gezeigt hat, die man in einer ersten Liga nicht zeigen darf. Die Angriffsbemühungen, die waren da – und Pustertal erarbeitete sich eine Reihe hochkarätiger Abschlussmöglichkeiten. Doch Chris Mason erwischte seinen besten Abend, seit er in Italien spielt und entschärfte alles, was nur irgendwie zu entschärfen war. Bei den beiden Gegentoren war er machtlos – und irgendwie war es das Glück für die Rittner Seele, dass Pustertal erst im Schlussdrittel Tore schoss.

Die Rittner Offensive hatte bereits nach sechseinhalb Minuten Feierabend. 

Da stand es 3:0 für die Gäste, danach passierte nach vorne nicht mehr besonders viel. Der vierte Rittner Treffer war wieder so eine Kombination zwischen Pusterer Schäferstündchen, Kosta’s Griff daneben und ein bisschen Rittner Glück. Keine zwingende Chance. Kein Tor, das unbedingt fallen muss – und in dieser Form auch nicht mehr fallen wird.
Gab es eine Steigerung der Rittner Spielleistung im Vergleich zu den kritisierten Spielen?
In meinen Augen nicht. Die Defensive stand erneut kompakt, was nicht weiter verwunderlich ist, sie ist nicht das Rittner Problem – der Rittner Sturm aber war phantasie und planlos.
Und trotzdem ist am Ritten die Welt wieder in Ordnung. Sagt zumindest der Präsident Thomas Rottensteiner, der von einer Krise nix wissen will. Beziehungsweise überrascht nachfragt, wie man denn auf die Idee kommt, dass es überhaupt eine Krise gäbe:

Quelle: Rai Sender Bozen, Sport am Sonntag vom 10.11.2013






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