Mittwoch, 27. Februar 2013

Schwerer als erwartet oder Die Trauben hängen hoch



Hochmut kommt vor dem Fall. Das weiß man nicht erst seit vorgestern. Demut ist das Gebot der Stunde. Weil Demut sympathisch ist und weil durch Demut Respekt gezeigt wird. Die Viertelfinalserien sind dieses Jahr ausgeglichene Kisten: Ausgeglichener, als man dies hatte erwarten können. Und wenn es ganz blöd läuft, dann scheiden die Südtiroler Teilnehmer bereits in der ersten Playoffrunde aus. Was sich niemand wünscht. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Und treibt den Südtirolern Sorgenfalten ins Gesicht.

Bozen gegen Asiago: War’s das für den Meister?

Die letzte Niederlage kam in der Verlängerung. Was keinen Unterschied macht: Niederlage ist Niederlage, in der Playoffs zählt es nicht, ob man mit einem Tor oder sieben Toren Unterschied verloren hat. Fakt ist: Asiago liegt in der Serie mit 3:1 in Führung. Und hat damit dreimal hintereinander die Gelegenheit, ins Halbfinale aufzusteigen.
Auch wenn die Bozner Formkurve leicht ansteigend ist: Diese Serie ist nicht mehr zu drehen. Weil Asiago eine starke Mannschaft ist. Und über ausreichend Erfahrung verfügt, um die Serie nach Hause zu bringen.
Schade für Bozen, aber irgendwie war dieses Saisonsende abzusehen. Irgendwie hat man sich durch die Saison gemogelt, hat sich besser verkauft, als man gewesen ist. Auch wenn die Leistungen nicht zu schmälern sind. Aber irgendwie ist man in Bozen personaltechnisch immer am Limit geschwommen. Und das muss sich ja früher oder später niederschlagen. Wäre ja fatal, wenn man mit dieser Ausrichtung auch noch um die Meisterschaft mitspielen könnte: Dann würden in den nächsten Saisonen alle Mannschaften schauen, möglichst wenig Personal einzustellen.
Auch wenn die Serie noch nicht abgeschlossen ist und im Eishockey alles möglich ist: Ich lege mich fest, dass am morgigen Donnerstag das letzte Saisonsspiel in der Eiswelle stattfinden wird.

Ritten gegen Cortina: Der Fluch des R.R.?

Irgendwie unverständlich, wieso Ritten sich so schwer gegen Cortina tut. Nicht, dass Cortina zu unterschätzen wäre. Aber irgendwie scheint Ritten die Tugenden der Masterround verloren zu haben. In der Zwischenrunde überzeugte die Mannschaft durch Geschlossenheit und Unberechenbarkeit. Nun ist das Team von Rob Wilson so defensiv eingestellt, dass man sich fast schon fürchten muss, dass sie sich selbst die Tore machen.
Die Rückkehr des Ryan Ramsay könnte insofern die Mannschaft schwächen, als sich nun alle ein bisschen zurücklehnen und glauben, weniger machen zu müssen, weil der Star zurückgekehrt ist. Und das könnte fatal sein.
Irgendwie kommt die Erinnerung an die Viertelfinalserie vor zwei Jahren gegen Valpellice hoch: Valpe hatte vor Playoffbeginn nie gegen Ritten gewinnen können. Im Viertelfinale aber wurde Ritten aus dem Bewerb geschossen. Nicht, weil Valpe die bessere Mannschaft gewesen wäre, sondern weil Ritten auf einmal anders aufgetreten war.
Hoffentlich erinnern sich auch die Spieler an diese Saison vor zwei Jahren. Und haben daraus gelernt, den richtigen Hebel zur richtigen Zeit umzulegen. Denn ansonsten könnte gegen Cortina die Endstation erreicht sein.
Man muss es nicht schönreden oder schönschreiben: Der psychologische Vorteil liegt nun bei den Ampezzanern. Das Spiel am Donnerstag ist von großer Wichtigkeit für die „Buam“: Wenn sie das nicht gewinnen können, dann ist das Saisonsende vorausprogrammiert.

Irgendwie liegt es in der Luft, dass die Südtiroler Überlegenheit in der Vorrunde nur eine Momentaufnahme war. Irgendwie liegt es in der Luft, dass Südtirol härter kämpfen muss, um die erste Playoff Runde zu überstehen, als erhofft. Was auf der einen Seite ja gut ist, wenn es gut ausgeht. Was aber auch dazu führen könnte, dass bereits im Halbfinale nur mehr eine von drei Mannschaften dabei ist. Und das wäre, bei alles Schadenfreude der gegnerischen Anhänger, dann doch des guten zu wenig…




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