Dass trotz Internationaler Bemühungen und Unterstützungen
die Bewohner nicht bleiben wollen, sondern ihr Heil in einem anderen Land
suchen, weil das eigene einfach keine Perspektive bietet – keine Kurzfristige
und schon gar keine Langfristige.
Diese Definition belegt: Italien ist ein
Entwicklungsland. Ein Eishockeyentwicklungsland. Weil trotz ausländischer
Spieler und Trainer und trotz vehementen Engagements der Verantwortlichen kein
Land in Sicht ist. Und es ist wie in jedem Entwicklungsland: Schuld ist die
politische Führung, die noch kein Mittel gefunden hat, der Perspektivlosigkeit
ein schlüssiges Konzept entgegen zu setzen. Weil zu sehr damit beschäftigt, die
eigene Macht zu erhalten. Weil Reformen notwendig wären. Und Reformen nur
möglich sind, wenn neue Gesichter an die Schalter kommen.
Natürlich: auch in den meisten Entwicklungsländern ist es
so, dass die Regierungen vom unzufriedenen Volk gewählt werden. Zumindest theoretisch.
Doch es ist so wie bei allen Wahlen: Nach den Wahlen sind die Versprechen
vergessen und die Machterhaltung bleibt oberste Priorität.
Was das mit dem italienischen Eishockey zu tun hat?
Ist es denn kein Fluchtphänomen, wenn immer mehr Vereine
ins Ausland wollen, um dort einer strukturierten und organisierten
Meisterschaft beizutreten? Ist es denn kein Fluchphänomen, wenn immer mehr
Vereine resignieren, weil keine sturkturierte Entwicklung möglich ist?
Freilich: die EBEL ist attraktiv. Weil dahinter ein
Konzept steht. Weil langfristig und konsequent daran gearbeitet worden ist –
und weiter gearbeitet wird. Es ist auch nicht alles Gold was glänzt, nördlich
des Brenners, aber zumindest ist ein gemeinsames Ziel in Sicht – und jeder, der
mitspielt, hält sich für den vorgegebenen Zeitraum an die Regeln, die gemeinsam
definiert worden sind.
In Italien ist das nicht so: Da weiß am Ende einer Saison
niemand, wie die kommende aussehen wird. Geschweige denn gibt es ein
langfristiges Konzept. Es müssten endlich die Köpfe rollen, die für die sich
für die Bewegung verantwortlich fühlen müssten, die eine Führungsrolle
übernehmen und einen Ausweg aufzeigen müssten. Doch leider kleben sie fest auf
ihren Sesseln – und keine Säge der Welt hat eine Chance gegen das Diamantene
Stuhlbein.
Und so ist es nicht verwunderlich, wenn die Macher sich
nach außen orientieren und an eine Flucht denken. Und dabei auch bereit sind,
ein Risiko einzugehen. Denn, das haben uns die letzten Wochen schmerzlich
gezeigt: Bei jeder Flucht in eine scheinbar bessere Zukunft bleibt oft nur mehr
die Vergangenheit.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen