Italien ist eishockeymäßig zersplittert. Drei
verschiedene Ligen für ehemals zwei Meisterschaften, dazu eine dritte Liga, die
als Startup Projekt vielversprechend scheint. Es ist also nicht so, dass in
Italien nicht mehr Eishockey gespielt wird. Im Gegenteil.
Nachdem die Idee einer gemeinsamen und großen ersten Liga
gescheitert ist, läge es doch nahe, einen neuen Versuch zu starten: Einen
Italienpokal, an dem alle Mannschaften teilnehmen können, die sich einschreiben
möchten. Nach dem Vorbild des DFB Pokals im Deutschen Fußball: ein unkomplizierter
Spielplan, ein einziges entscheidendes Match, Kompromissbereitschaft beim
Einsatz von Legionären, das Heimrecht für die Niederklassigen Mannschaften,
egal ob die Voraussetzungen dem Profigeschäft entsprechen oder nicht. Und die
Bereitschaft, das Projekt nicht schon nach dem ersten Jahr zu den Akten zu
legen.
Teilnahmeverpflichtung? Die braucht es nicht! Vielleicht
braucht es ein finanzieller Anreiz für den Sieger. Zur Verfügung gestellt vom
Verband (sozusagen als Wiedergutmachung) oder von einem Sponsor. Das Finalspiel
an einem besonderen Ort.
Eine Illusion? Wenig attraktiv? Nicht machbar? Wie soll
es konkret ablaufen?
Einschreiben können sich alle Mannschaften, die in
Italien ihren Geschäftssitz haben, unabhängig von der Liga, in der sie spielt. Also
auch eine Teilnahme von Bozen und der INL Mannschaften wird möglich.
Einschreiben können sich zudem auch Mannschaften aus der neuen Serie B. Die
Teilnahme am Turnier ist nicht verpflichtend, d.h. nur weil sich eine
Mannschaft einer Liga dagegen ausspricht heißt das noch lange nicht, dass das
Projekt nicht durchgeführt werden kann. Die Einschreibungen werden jedes Jahr
neu vorgenommen. Jede Mannschaft hat jedes Jahr aufs Neue die Gelegenheit,
teilzunehmen oder auch nicht.
Die Auslosungen werden aus einem einzigen Topf
vorgenommen. Damit ist es möglich, dass zwei Serie B Mannschaften
aufeinandertreffen, es kann aber auch sein, dass Auer den HC Bozen zieht. Der
Vorteil von Auer: Sie dürfen bestimmen, wo gespielt wird. Wenn zwei Mannschaften aus derselben Liga gezogen werden, dann hat die Heimrecht, die als erste gezogen worden ist. Wenn die Teilnehmerzahl keine komplette Ausscheidungsrunde zulässt, dann werden Freilose vergeben, die im Rahmen der Auslosung den Glücklichen zugelost werden.
Die Spieltage werden unter der Woche festgelegt, damit
sie keine Mannschaft in der laufenden Meisterschaft belasten. Also: Ein Spieltag
am Dienstag oder Mittwoch.
Was den Einsatz von Legionären betrifft so wird die Regel
eingeführt, dass sich die Mannschaft mit mehr Legionären auf die mit weniger
Legionären anpassen muss. Wenn also Bozen auf Auer trifft, dann darf kein
einziger Gastarbeiter eingesetzt werden. Wenn es Auer so bis ins Finale
schafft, so werden alle Gegner auf den Einsatz von Ausländern verzichten
müssen.
Das Finale wird an einem besonderen Ort ausgetragen. Man
kann eine Location „erfinden“ oder ein Freiluftspiel andenken. Der Sieger des
Pokals gewinnt eine Prämie.
Mag sein, dass das wieder nur ein Tagtraum ist – und bleiben
wird. Die Chance für das italienische Eishockey wäre aber groß, sich als
Familie zu präsentieren, die gemeinsam an einem gemeinsamen Projekt arbeitet,
indem sich die Vereine auch Ligaübergreifend vergleichen können.
Die Diskussion sollte es zumindest wert sein. Denn das
wäre ein Schritt, um die „Inzucht“ der Meisterschaftsbetriebe aufzubrechen –
und einander im sportlichen Wettbewerb zu stellen.
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