Wenn am Tag nach einem Eishockeyspiel über Sicherheit
diskutiert wird, dann bedeutet das nix gutes. Egal, wie das Spiel auch immer
ausgegangen ist. Gewiss: Was am ersten Spieltag in Innsbruck passiert ist kann
und soll nicht entschuldigt werden. Aber: Dass dann bei einem Spiel in Dornbirn
alle gegnerischen Fans ausgeschlossen werden, das widerspricht allen Regeln der
Zivilisation.
Egal, ob das Spiel als „Hochsicherheitspartie“ eingestuft
worden ist oder nicht. Egal, ob Dornbirn für die Sicherheit finanziell
aufkommen muss. Egal ob schon im Vorfeld mitgeteilt worden ist, dass die Bozner
Fans ausgeschlossen werden: Der Vorfall in Dornbirn zeigt, dass auch in der
EBEL nicht alles Gold ist, was glänzt.
Denn erstens hat jeder Verein bei jedem Spiel für
Sicherheit zu sorgen. Denn man weiß ja nie, wer kommen wird. Die viel verlachte
und verspottete Spaghetti Liga ist da einen Schritt weiter: Man denke nur an
die Sicherheitsauflagen, die ALLE Vereine gegen Mailand zu erfüllen – und zu
bezahlen haben. Da geht es nicht so einfach, dass man sich um die Auflage
schwindelt, indem man einfach Fans ausschließt.
Das ist einfach nur, sich aufspielen, sich wichtig
machen, sich bauernschlau über Regeln hinwegsetzen.
Keine Ahnung, ob das unter den Sachverhalt der
Diskriminierung fällt, was übrigens gegen gängiges EU-Recht verstößt. Aber ganz
sicher fällt dieses Vorkommnis unter den Vorwurf der Massenkriminalisierung. Denn
wie kommt ein Verein dazu zu entscheiden, dass jemand draußen bleiben muss, nur
weil er aus einem anderen Land kommt oder andere Sympathien teilt?
Was wäre gewesen, wenn die Situation gestern in Dornbirn
eskaliert wäre? Wenn viele Bozner Fans angereist wären, um sich ein Spiel
anzusehen? Was, wenn sie gegen den Pauschalausschluss protestiert hätten?
Welche Sicherheitskräfte wären dann zuständig gewesen?
Der Vorfall von gestern in Dornbirn beweist Unfähigkeit
der österreichischen Behörden. Und- auch wenn die Politik in diesem Blog nix zu
suchen hat, ich kann es mir nicht verkneifen voller Inbrunst zu schreiben:
Gottseidank ist Südtirol nicht Österreich.
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