Es stimmt: Sport
ist ein Emotionsgeschäft. Spieler, die sich nicht mit Herz und Seele in das
Spiel hineinsteigern können, sind Fehl am Platz. Niemand verliert gerne. Es sei
denn, er ist ein Söldner, und es geht ihm nur darum, einen Anschlussvertrag zu
bekommen.
Andrerseits: Sport
hat eine Vorbildfunktion und gewisse Tugenden, die in anderen Lebensbereichen
verschwunden sind, haben sich als Werte erhalten. Dazu gehört Fairness und
Ritterlichkeit.
Es ist ein schmaler
Grad, zwischen Emotionalität und Werten zu bestehen. Und sich nicht zu
Dummheiten hinreißen zu lassen.
Pustertal und Gröden: Wenn Emotionen Überhand nehmen...
Der HC
Pustertal ist im Halbfinale gegen Asiago ausgeschieden. Gröden musste sich eine
Liga tiefer gegen Sterzing in den Sommerurlaub verabschieden. Beide Serien
haben eines gemeinsam: Die schlechteren Mannschaften sind ausgeschieden.
Beide
Serien haben noch eines gemeinsam: Beide Male haben sich die Unterlegenen als
schlechte Verlierer bewiesen.
Wobei:
Pauschalurteile zu fällen, ist nicht fair. Aber: Eishockey ist ein
Mannschaftssport und wenn bei einer Mannschaft zwei Spieler auffällig werden,
dann tendiert man dazu, das gesamte Team als „unfair“ zu bezeichnen.
Bei
Pustertal waren es vor allem Joe Jensen und Max Oberrauch, die ihrem Frust
freien Lauf gelassen haben. Es ist absolut sinnfrei, beim Stande von 0:6 und
wenigen zu spielenden Minuten noch mit dem Gegner anzulegen. Dazu hätte man
drei dreiviertel Spiele lang Zeit gehabt. Da hätte es vielleicht auch Sinn
gemacht.
Und bei
Gröden haben sich ein gewisser Kevin Senoner und Ivan Demetz ein unrühmliches
Denkmal gesetzt, wobei Herr Senoner feige und hinterhältig angriff und dann noch nicht einmal die Größe hatte, sich dem Kampf Mann gegen
Mann zu stellen. K. Senoner: Einfach nur erbärmlich!
Dass er
Florian Wieser von hinten attackiert hat und ins Krankenhaus geschickt hat,
das muss Konsequenzen haben. Wenige Spieltage Sperre kann in diesem Fall nicht
reichen. Weil der Angriff hinterhältig war und einzig darauf ausgerichtet, den
Gegner zu verletzen. Eine mehrmonatige Sperre muss das Mindeststrafmaß sein.
Weil ansonsten ein solches Verhalten Schule macht.
Ivan
Demetz legte sich mit dem Sterzinger Publikum an. Spricht nicht gerade für
Größe. Man kennt es ja: Wenn eine Serie zu Ende geht, dann lässt auch das
Publikum Dampf ab. Und verspottet die Gegner. Ist nicht sportlich, ist aber so.
Ein Spieler sollte darüber stehen. Darf sich ärgern, darf sogar den Schläger
zertrümmern. Damit sollte es sich aber haben.
Das war
auch in Asiago so: Das Odegar Publikum hat Schmachgesänge angestimmt. Kein
angenehmes Ambiente für Gästespieler und Gästefans. Aber: Das gehört halt dazu.
Als Max
Oberrauch sich zu einem hoch angesetzten Cross Check hinreißen ließ, war die
Situation durchaus mit jener in Sterzing zu vergleichen. Mit dem Unterschied,
dass der Vorfall ohne Verletzung geendet hat. Aber es hätte nicht sein müssen.
Die Moral von der Geschichte?
Emotionen
gehören zum Sport dazu. Vor allem im Eishockey, wo die Zweikämpfe in einer
Serie härter und intensiver als bei jedem anderen Sport sind. Emotionen beleben
das Geschäft. Aber: Wer über Emotionalität seinen Kopf nicht mehr kontrollieren
kann, der ist eine tickende Zeitbombe. Und hat auf dem Eis nix zu suchen. Und
muss, zum Schutz der Gegner, aus dem Verkehr gezogen werden. Beim ersten Mal
für eine längere Nachdenkpause. Beim zweiten Mal aber für immer…
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