Mittwoch, 13. März 2013

Von ausgeträumten Träumen und Fans wie Fähnchen im Wind

Sind die Finalträume für den HC Pustertal ausgeträumt?
Es schaut fast so aus.
Irgendwie schade.
Man neigt dazu, in diesen Fällen Fehleranalyse zu betreiben und vor dem letzten Spiel noch einmal gute Ratschläge zu geben.
Doch man könnte es sich auch einfacher machen, indem man zugibt, dass der Gegner einfach besser ist.

Drei Klatschen in drei Auftritten

Freilich: Es gibt schon zu denken, wenn von drei Spielen alle drei verloren worden sind. Vor allem, weil zwei Niederlage zu hause eingesteckt werden mussten. Und freilich tut man sich leicht, gleich den Trainer anzugreifen, weil er kein Gegenmittel gefunden hat, gegen den überragend spielenden Angriff von Asiago.
Aber: Wer erst jetzt mit dieser Kritik kommt, der macht es sich zu leicht. Man hätte schon früher erkennen können, dass die Spielanlage zu durchsichtig ist. Und man hätte auch schon früher erkennen können, dass die Mannschaft nicht überzeugt hat.
Zuerst aber hat man den Spielern die Schuld gegeben, und der Mannschaft, die scheinbar falsch zusammengestellt worden ist. Mag sein. Auch, wenn die Mannschaft sich doch bis zuletzt im Bewerb gehalten hat. Obwohl die großen Namen gefehlt haben.

Von einem Weiterkommen spricht niemand mehr

Die Chancen für ein Weiterkommen gegen Asiago stehen nun denkbar schlecht: Vor allem, weil das psychologische Moment der Pusterer alles andere als für ein Drehen der Serie spricht. Wenn man dreimal hinteinander aus der Halle geschossen wird, obwohl der Gegner nur eine Halbzeit lang Power gegeben hat, dann tut man sich schwer, sich wieder aufzubauen. Und neue Motivation zu finden.
Welches Mittel steht noch zur Verfügung, die Mannschaft der sieben Gemeinden zu schlagen? Die vor allem eines getankt hat: Selbstvertrauen.
Kampf? Ich denke nicht, dass es am fehlenden Kampfgeist gefehlt hat, die letzten Partien. Wenn dem so wäre, dann haben alle Spieler vor allem eines: Job verfehlt.
Der Kampfgeist muss kombiniert werden mit einem spielerischen Moment. Mauern allein ist zu wenig gegen eine Mannschaft, die mit Tempo die Defensivbemühungen einfach überläuft. Ein Maschendrahtzaun kann einen Panzer nicht aufhalten. Soviel steht fest.
Und: Um bei diesem Vergleich zu bleiben: Panzer stoppt man am besten mit Panzerfäusten, die aber auch vernünftig eingesetzt werden müssen, um Wirkung zu zeigen.
Es ist nicht unmöglich, eine 0:3 Serie zu drehen. Es ist nur verdammt schwierig. Vor allem, wenn himmelhoch jauchzend gegen zu Tode betrübt spielt. Jede andere Stimmungslage in den Kabinen wäre nicht erklärbar.

Wie Fähnlein im Wind. "Wir haben es ja schon immer gewusst"...

Nur eines kann ich nur schwer nachvollziehen: Wenn nun von den Fans das in Frage gestellt wird, was sie bisher so vehement verteidigt haben. Jetzt ist die Enttäuschung im Spiel. Und auf einmal haben es alle gewusst. Auch wenn die, die das bisher schon immer gesagt haben, bis vor zwei Wochen als Landesverräter tituliert worden sind.
Die Fanbrille ist schon ein Luder. Vor allem, wenn sie ihre rosarote Tönung verliert.
Nur eine Frage stellt sich mir: Was, wenn das Unmögliche möglich wird und die Wölfe die Serie noch drehen? Welche Argumente werden dann eingesetzt?

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