Mittwoch, 14. November 2012

Und schon wieder: Derbyzeit

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit doch vergeht. Nicht wahr?
Mir kommt es so vor, als hätte ich erst vorgestern darüber geschrieben, wieso das Spiel Ritten gegen Bozen etwas so besonderes ist. Oder in diesem Fall das Spiel Bozen gegen Ritten.

Naja, beim Hinspiel in Klobenstein waren die Rollen ja bereits im Vorfeld ziemlich klar verteilt: Der Rekordmeister war als krasser Außenseiter angereist und hat erwartungsgemäß die Punkte in Klobenstein gelassen. 
Nun, vor dem Rückspiel, lässt sich keine klare Favoritenrolle mehr vergeben. Weil sich so einiges getan hat. Nicht nur, weil Bozen personell aufgerüstet hat. Sondern vor allem, weil Bozen dadurch moralisch aufgerüstet hat:

Vor der Pause noch war die Truppe von Brian McCutcheon müde gewesen. Die Verteidiger hatten Überstunden leisten müssen - viele Überstunden. Doch nun, da die Pause vorbei ist, und ein (!) neuer Verteidiger gekommen ist - der Weltklasse ist - da scheinen alle Probleme des großen HCB überwunden. Vor allem auch, weil ein neuer Tormann im Kasten stehen wird.

Wenn das Überwinden von Problemen doch immer so einfach wäre: Zwei Neue rein, und die Probleme sind nie dagewesen! Ich bin gespannt, ob dieses Konzept aufgeht!

Nun: Für Bozen geht es in diesem Derby um sehr viel. Es ist sozusagen die letzte Chance auf die Teilnahme am Italienpokal. Wer schon einmal in der Eiswelle in Bozen war, für den war es unübersehbar: Beim HCB zählen nur Titel. Und einen Nichtteilnahme an einem Finalturnier das ist schon fast so etwas wie eine Beleidigung für das Bozner Selbstverständnis. Die Meistermannschaft wird also top motiviert aufs Eis gehen. Auch, um den hoffentlich zahlreichen Zuschauern zu beweisen, dass es sich auszahlt, Eishockey schauen zu gehen.

Und Ritten? Die Truppe vom Hochplateau hat eine Urlaubswoche hinter sich. Wortwörtlich: Der Trainingsbetrieb für die erste Mannschaft in Klobenstein wurde erst wieder am Samstag aufgenommen. Schwere Beine dürften die Buam also nicht plagen. Da schon eher ein Urlaubs Jet Lag. 

Für Ritten steht am Donnerstag nicht besonders viel auf dem Spiel: Man hat die Qualifikation für den Italiencup bereits in der Tasche, in der Tabelle kann man sich nicht groß verbessern oder weit zurückfallen. Das sind die Zutaten, die gefährlich sind: Denn wenn Spiele nicht ernst genommen werden, dann wird daraus sehr schnell eine Niederlagenserie.

Ein Glück also, dass es für Ritten in diesem Spiel gegen den HC Bozen geht: Denn bekanntlich zählen bei Derbys nicht die drei Punkte. 
Sondern die Ehre. 
Und deshalb wird wohl kein Rittner die 21 Kehren talwärts in Angriff nehmen, um dann mit leeren Händen und hängendem Kopf 21 180° Kurven wieder zurück machen zu müssen. 
Und das lässt auf spannendes Eishockeyspiel hoffen.

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