Hochmut kommt vor
dem Fall. Das weiß man nicht erst seit vorgestern. Demut ist das Gebot der
Stunde. Weil Demut sympathisch ist und weil durch Demut Respekt gezeigt wird. Die
Viertelfinalserien sind dieses Jahr ausgeglichene Kisten: Ausgeglichener, als
man dies hatte erwarten können. Und wenn es ganz blöd läuft, dann scheiden die
Südtiroler Teilnehmer bereits in der ersten Playoffrunde aus. Was sich niemand
wünscht. Aber die Konkurrenz schläft nicht. Und treibt den Südtirolern
Sorgenfalten ins Gesicht.
Bozen gegen Asiago: War’s das für den Meister?
Die letzte
Niederlage kam in der Verlängerung. Was keinen Unterschied macht: Niederlage
ist Niederlage, in der Playoffs zählt es nicht, ob man mit einem Tor oder
sieben Toren Unterschied verloren hat. Fakt ist: Asiago liegt in der Serie mit
3:1 in Führung. Und hat damit dreimal hintereinander die Gelegenheit, ins
Halbfinale aufzusteigen.
Auch wenn die Bozner
Formkurve leicht ansteigend ist: Diese Serie ist nicht mehr zu drehen. Weil
Asiago eine starke Mannschaft ist. Und über ausreichend Erfahrung verfügt, um
die Serie nach Hause zu bringen.
Schade für Bozen,
aber irgendwie war dieses Saisonsende abzusehen. Irgendwie hat man sich durch
die Saison gemogelt, hat sich besser verkauft, als man gewesen ist. Auch wenn
die Leistungen nicht zu schmälern sind. Aber irgendwie ist man in Bozen
personaltechnisch immer am Limit geschwommen. Und das muss sich ja früher oder
später niederschlagen. Wäre ja fatal, wenn man mit dieser Ausrichtung auch noch
um die Meisterschaft mitspielen könnte: Dann würden in den nächsten Saisonen
alle Mannschaften schauen, möglichst wenig Personal einzustellen.
Auch wenn die Serie
noch nicht abgeschlossen ist und im Eishockey alles möglich ist: Ich lege mich
fest, dass am morgigen Donnerstag das letzte Saisonsspiel in der Eiswelle
stattfinden wird.
Ritten gegen Cortina: Der Fluch des R.R.?
Irgendwie
unverständlich, wieso Ritten sich so schwer gegen Cortina tut. Nicht, dass
Cortina zu unterschätzen wäre. Aber irgendwie scheint Ritten die Tugenden der
Masterround verloren zu haben. In der Zwischenrunde überzeugte die Mannschaft
durch Geschlossenheit und Unberechenbarkeit. Nun ist das Team von Rob Wilson so
defensiv eingestellt, dass man sich fast schon fürchten muss, dass sie sich
selbst die Tore machen.
Die Rückkehr des
Ryan Ramsay könnte insofern die Mannschaft schwächen, als sich nun alle ein
bisschen zurücklehnen und glauben, weniger machen zu müssen, weil der Star
zurückgekehrt ist. Und das könnte fatal sein.
Irgendwie kommt die
Erinnerung an die Viertelfinalserie vor zwei Jahren gegen Valpellice hoch:
Valpe hatte vor Playoffbeginn nie gegen Ritten gewinnen können. Im
Viertelfinale aber wurde Ritten aus dem Bewerb geschossen. Nicht, weil Valpe
die bessere Mannschaft gewesen wäre, sondern weil Ritten auf einmal anders
aufgetreten war.
Hoffentlich erinnern
sich auch die Spieler an diese Saison vor zwei Jahren. Und haben daraus
gelernt, den richtigen Hebel zur richtigen Zeit umzulegen. Denn ansonsten
könnte gegen Cortina die Endstation erreicht sein.
Man muss es nicht
schönreden oder schönschreiben: Der psychologische Vorteil liegt nun bei den
Ampezzanern. Das Spiel am Donnerstag ist von großer Wichtigkeit für die „Buam“:
Wenn sie das nicht gewinnen können, dann ist das Saisonsende
vorausprogrammiert.
Irgendwie liegt es
in der Luft, dass die Südtiroler Überlegenheit in der Vorrunde nur eine
Momentaufnahme war. Irgendwie liegt es in der Luft, dass Südtirol härter
kämpfen muss, um die erste Playoff Runde zu überstehen, als erhofft. Was auf
der einen Seite ja gut ist, wenn es gut ausgeht. Was aber auch dazu führen
könnte, dass bereits im Halbfinale nur mehr eine von drei Mannschaften dabei
ist. Und das wäre, bei alles Schadenfreude der gegnerischen Anhänger, dann doch
des guten zu wenig…
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