Manches Mal
verstehe ich die Welt nicht mehr: Ein volles Stadions, meinte ich, würde die
Sponsorensuche für einen Verein erleichtern. Weil ein Werbepartner in einem
vollen Stadion mehr Kunden erreichen kann. Und weil ein Werbepartner in einem
vollen Stadion in ein gutes Licht gerückt wird. Und weil sich ein Werbepartner
in einem vollen Stadion mit einer großen und euphorischen Gemeinschaft solidarisiert.
Wie gesagt: Das meinte ich. Was ich im Pustertal erfahren habe, verursacht bei
mir Kopfzerbrechen. Weil ich das Argument nicht verstehe, das da lauten soll,
der Verein brauche das Geld ja nicht unbedingt, weil das Stadion ja voll sei.
Die
Information habe ich nicht von irgendeinem Fan bekommen. Sondern von jemandem,
der es wissen muss. Der sich für den Verein einsetzt. Und dessen Anliegen es
ist, den Karren weiter zu bringen.
Freilich:
jeder ist frei zu geben oder nicht zu geben. Und ein jeder ist frei, seine
eigene Interpretation zu finden. Aber: Ich denke, dass ein professionell
geführter Verein, der ein gutes Fanmanagement hat, ein gutes Medium für
Betriebe darstellt. Und ein professioneller Verein etwas anderes ist, als der
Empfänger eines Beitrages. Weil er eine attraktive Gegenleistung bieten kann,
die sich langfristig ökonomisch bemerkbar macht.
Sicher: Die
Wirtschaftskrise hat zugeschlagen. Vielleicht härter, als sich das viele
eingestehen wollen. Weil viele Gehaltsempfänger sind, und das Geld doch immer
noch pünktlich und verlässlich überwiesen wird. Die Unternehmer aber wissen,
dass es immer schwieriger wird, an Aufträge zu kommen. Und das vereinbarte
Entgelt pünktlich zu kassieren.
Es gibt also
durchaus gute Gründe für Betriebe, zu sparen. Wie gesagt: jeder Betrieb ist
frei, seine Werbestrategie so auszulegen, wie er es für erfolgsversprechend
hält. Sport steht für Jugend und Dynamik. Werbepartner im Sportbereich geben
sich ein entsprechendes Image. Umso mehr, wenn ein Verein erfolgreich ist. Die
Streichung oder Reduzierung eines Beitrages aber damit zu argumentieren, dass
der Verein das Geld aufgrund seiner guten Besucherzahlen ja nicht brauche, das widerspricht
jeder Logik. Und gibt im Umkehrschluss denen Recht, die nix in Fanmanagement
und Fanbetreuung investieren. Die Eishockey nur sportlich, und nicht als
Dienstleistung sehen. Das macht mich ein bisschen nachdenklich…
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