Irgendwie
komisch, die Kommunikationspolitik der Südtiroler Eishockeyvereine. Ich gebe
mir wirklich jede Mühe. Doch ich durchschaue die Strategie nicht. Entweder das
Marketing ist um Jahre seiner Zeit voraus. Oder hinkt Lichtjahre hinten nach.
Wie gesagt: Ich verstehe die Strategie nicht. Was nicht heißen soll, dass die
Strategie nicht gut ist. Oder verwerflich.
Es zeigt sich
in meinen Augen, welchen Stellenwert die Kommunikation hat. Oder die Nicht
Kommunikation. Es zeigt die Angst vor der Konkurrenz. Die Angst, kopiert zu
werden. Das zeigt, dass Einzelkämpfer am Drücker sind. Die nicht das
Gesamtprodukt interessiert sind, sondern den eigenen Kirchturm im Kopf haben.
Und deswegen einfach nix sagen. Weil vollendete Tatsachen den Raum für
Diskussionen nehmen.
Wie gesagt:
Meilenweit voraus – oder Lichtjahre hinten. Wobei ich eher zum zweiten
tendiere. Weil es im Zeitalter von Twitter und Facebook wenig Sinn macht,
gewisse Diskussionen in einem Raum zu halten zu wollen. Die globale Vernetzung
ist auch in Südtirol angekommen. Ob man es nun gut findet, oder nicht. Es ist
einfach so. Da werden gewisse Diskussionen mit dem Geheimhaltungsstatus des
inneren Kreises des Pentagon geführt. Vielleicht, weil sich so einige für
besonders mächtig halten, weil sie wissen, was andere nur ahnen. Doch was nützt
dieses Wissen, wenn man es nicht weitergeben kann?
Ist es die
Angst vor den Medien, die etwas verbreiten könnten? Ist das Vertrauen in die
Journalisten wirklich so klein, als ob diese nicht entscheiden könnten, was
wahr und was nicht wahr ist?
Auf der
anderen Seite gibt es Beispiele, große und mächtige Vereine, die viel Geld
dafür ausgeben, dass Gerüchte und mögliche Optionen verbreitet werden. Um
einerseits die Grundstimmung abzuchecken. Und um im Gespräch zu bleiben.
Was nützt ein
90.- Euro Abo, wenn über eine Mannschaft praktisch nix bekannt ist? Was nützt
eine Mannschaftsvorstellung in großem Rahmen, wenn niemand davon weiß?
Die
Infokanäle der Vereine sollten da sein, um Stimmung zu machen und nicht um
bereits gekochte Suppen aufzuwärmen. Denn bis die Presseabteilung eines Vereins
die Pressemitteilung über eine Verpflichtung hinausgibt gibt es auf diversen
Foren bereits seitenlange Diskussionen über den Sinn/Unsinn der Verpflichtung.
Natürlich
kann man als Vereinsverantwortlicher die Vogel Strauß Taktik anwenden: Kopf in
den Sand stecken, nix hören, nix sehen – und daraus folgern, dass es die
Diskussion nicht gibt. Man kann als Vereinsverantwortlicher gewisse Seiten und
Foren ignorieren (und trotzdem immer Bescheid wissen, was drinnen steht) und
sich dann einbilden, dass es diese Informationsquellen nicht gibt.
Man kann
auch, was ja zur Zeit bei mindestens zwei Südtiroler Vereinen passiert, eine
Gleichschaltung der Information vornehmen, indem man einfach offizielle
Aussendungen einer Agentur als Vereinscontent verkauft. In der Hoffnung, dass
das niemand merkt.
Dass
Kommunikation und Diskussionsbereitschaft das A und O des
Dienstleistungsgeschäftes Eishockey ist, das will man scheinbar nicht
verstehen. Da zeigt sich wieder, welchen Stellenwert der zahlende Fan in diesem
Geschäft hat – er soll kommen, zahlen, und dann wieder gehen – und möglichst
ruhig sein. Oder er sollte dankbar sein, wenn Spieler gekauft werden, sollte
aber tunlichst Kommentare vermeiden.
Wie gesagt:
Ich verstehe diese Art der Kommunikationsstrategie nicht. Doch vielleicht muss
ich das auch nicht….
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