Freitag, 26. Oktober 2012

Drei Spiele, drei Gemütszustände


Der HC Pustertal gewinnt das Gipfeltreffen gegen Valpellice überraschend klar, Bozen besiegt Tabellenschlusslicht Pontebba auswärts und beendet die Negativserie, Ritten verliert in Fassa nach Penaltyschießen.



Eine Frage muss erlaubt sein: Ist Ritten wieder eine Achterbahnmannschaft? Wie erklärt sich eine Niederlage (wenn auch im Penaltyschießen) in Fassa, nachdem gegen den HC Pustertal eine objektiv gesehen hervorragende und disziplinierte Leistung gebracht worden ist? Ist es eine Frage der Motivation? Oder gar der Überheblichkeit? War man mit dem Gefühl ins Spiel gegangen, dass man den Gegner unterschätzt hat, weil man sich selber nach der Samstaggala als unschlagbar bezeichnete?
Selbstvertrauen ist gut. Ohne Zweifel. Selbstgefälligkeit nicht.
Die richtigen Schlüsse müssen in der Kabine gezogen werden.

Land in Sicht in Bozen: Gegen das Tabellenschlusslicht hat der Italiemeister gewonnen. Endlich wieder einmal. Ein klarer Sieg. Nachdem sich auf dem friulanischen Eis schon mehrere Gegner schwer getan haben. Weil es auch in Pontebba darum geht, 60 Minuten lang solides Eishockey zu spielen. Weil das Tabellenschlusslicht nicht so schlecht ist, als dass man es sich erlauben könnte, die Partie nicht ernst zu nehmen.



Pustertal ist das Maß aller Dinge und hat gegen Valpellice gezeigt, wo die Stärken liegen: Nämlich in der Mannschaft. Drei Linien, die leistungsmäßig kaum voneinander abfallen und Druck erzeugen können, eine offensive Spielmentalität, bei der Defensivarbeit bereits beim engagierten Forechecking beginnt.
Klar gibt es noch Verbesserungspotential: So ist die Verteidigung nicht immer fehlerlos und einfache Scheiben werden hier verschenkt. Ein Glück, dass es mit Aubin im Pustertal endlich einen Tormann gibt, der Spitzenklasse ist.
Und auch das Überzahlspiel muss verbessert werden: Zwar zirkuliert die Scheibe gefällig, doch Abschlussversuche sind Mangelware und die Aufstellung selbst ist zu statisch.
Star der Mannschaft ist die Mannschaft selbst, und vor allem das ist das Pusterer Erfolgsrezept.
Das hat sich auch im Spiel gegen Valpellice gezeigt: Die ersten fünf Minuten präsentierte man sich noch verunsichert nach dem Rittnerspiel, doch dann hat sich das Team als solches gefunden und nach dem Rückstand begonnen, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Und das war das Schlüsselmoment und Erfolgsrezept.

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