Dienstag, 2. Oktober 2012

Graz soll Hockeytown werden. Vanek spielt bei Moser Medical 99ers.


Es ist ein echter Hammer für die Ebel im Allgemeinen und für die Graz 99ers im Speziellen: Superstar Thomas Vanek wird in seiner Heimat spielen. Damit profitiert die Erste Bank Eishockey Liga direkt und sehr stark vom NHL Lockout. Denn Thomas Vanek ist einer der großen in der besten Liga der Welt.

Sein Auftritt ist Graz ist eine gute Publicity: für den Verein, bei dem er die Jugend verbracht hat, aber auch für eine Liga, die sich in ein gutes Licht rücken will. Unvergessen ist der Hype in Österreich, als Vanek 2010/11 mit den Buffalo Sabres im Playoff spielte: Der ORF übertrug live, erstmals wurde die Entscheidungsphase der besten Liga der Welt im staatlichen Fernsehen live und ungeschnitten übertragen.

Thomas Vanek hat sich für Graz entschieden, weil seine Eltern in der steirischen Landeshauptstadt leben und er viele gute Erinnerung mit seiner Heimatstadt verbindet. Sein Vertrag läuft bis zum 4. November. Vorerst. Sollte die NHL vorher ihren Spielbetrieb aufnehmen, kann er natürlich zurück in die beste Liga der Welt. Sollte der Streik aber länger dauern, so ist es nicht ausgeschlossen, dass er mehr als der vorerst zwölf geplanten Partien für die Moser Medical 99ers bestreitet.

In einem Interview sagte Thomas Vanek, sein Auftritt in Graz sei für ihn eine Herzensangelegenheit. Damit wolle er seinen Beitrag leisten, dass Graz wieder zu einer Eishockeystadt würde.
Im Falle, dass sich der Ligastart in Nordamerika weiter hinauszögert, würde der smarte Stürmer wohl auch seine Frau und drei Kinder nach Österreich holen. Vorerst ist er alleine übersiedelt. Um seine Familie nicht unnötigem Stress auszusetzen. Doch vorerst ist alles Spekulation: Irgendwie weiß keiner genau, wie und ob es eine Einigung zwischen Teameignern und Spielergewerkschaft geben wird und folglich wie lange die Weltklassespieler in Europa ihr Gastspiel geben werden.
Langfristig keine befriedigende Lösung: Weder für die Spieler, noch für die Vereine, die sich von Spieltag zu Spieltag hangeln, nichtwissend, wie lange ihnen die Ausnahmekönner zur Verfügung stehen werden.
Sportlich gesehen sind diese Zeitverträge der Elitespieler freilich eine arge Wettbewerbsverzerrung: Spieler dieser Klasse können Partien im Alleingang entscheiden, eine durchschnittliche Mannschaft kann zu einem echten Siegerteam werden. Zumindest so lange, wie der Star mit an Bord ist – und seine volle Leistung abruft.

Selten ein Schaden, wo kein Nutzen: Denn auch die Fans wissen nicht, wie lange sie die Weltstars in ihrer Heimarena sehen können. Wodurch die Zuschauerzahlen und das Interesse am Sport insgesamt explodiert: Jeder will die Idole sehen. Möglichst sofort. Denn nächste Woche könnte der Spuk schon ein Ende haben.
Vanek ist vorerst der erste NHL Österreicher, der zurück kehrt. Michael Grabner (New York Islanders) und Andreas Nödl (Carolina Hurricanes) könnten folgen. Zumindest haben sie Interesse bekundet, in der EBEL aufzutreten. Und damit die Show aufzuwerten. Und der Hockeybewegung in Europa einen Schub zu geben.

Die ersten Vanek Effekte zeigen sich bereits: Die Black Wings Linz starten den Kartenvorverkauf für den Vanek Auftritt am 30.10. in Linz bereits heute (02.10.). Grund: Die enorme Nachfrage nach Tickets nach Bekanntwerden des Engagements des österreichischen NHL Exports in der Steiermark.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen